Halt an 10 Standorten in BaselDieser Bus soll Impfmuffel abholen
Ab Montag können sich in Basel alle spontan in einem Impfbus gegen Corona schützen lassen – unabhängig vom Wohnort. Kritik am Impfbus kommt aus dem Nachbarkanton.

Die Impfunwilligen in Basel-Stadt werden ab nächster Woche mit einem neuen niederschwelligen Angebot gelockt: Ein riesiger roter Doppeldecker-Bus tourt während knapp eines Monats durch die Innenstadt. An insgesamt zehn Standorten macht der Impfbus in dieser Zeit für jeweils ein bis zwei Tage Halt. Passanten können sich dort dann spontan die erste Corona-Impfung verpassen lassen. Allerdings nur die erste: Für die Zweitimpfung muss der Weg ins Impfzentrum unternommen werden.
Im unteren Stock des Busses sind einige Impfkabinen eingerichtet worden. Oben gibt es eine Ruhezone für die 15-minütige Nachbeobachtungszeit. Betrieben wird der Impfbus genau wie das Impfzentrum am Messeplatz von der Firma Meconex. 20 bis 30 Impfungen können pro Stunde so verabreicht werden «Wir passen die Impfkapazität dem Standort an und können auf 40 Impfungen pro Stunde erhöhen mit einer erweiterten Impfmöglichkeit», sagt Anne Tschudin, Sprecherin des Basler Gesundheitsdepartements (GD). Je nach Einsatzdauer und Einsatzort werden es dann zwischen 120 und 180 Impfungen pro Tag sein, hofft man beim GD.
Der Impfbus soll den Corona-Piks «noch näher zur Bevölkerung bringen und ihr ohne grossen Aufwand die Impfung ermöglichen», heisst es in der Mitteilung des Kantons. Noch näher zu jenen Menschen also, denen der Weg zum Messeplatz zu weit ist. Dafür hält der Bus unter anderem sogar am Claraplatz, der in der Luftlinie rund 470 Meter oder zwei Tramstationen vom kantonalen Impfzentrum entfernt ist. «Für diejenigen Personen, die das medizinische Umfeld bisher abschreckte, ist der Impfbus am Claraplatz ein Einstieg für die Erstimpfung in einem anderen Umfeld», sagt Tschudin. Das gelte sinngemäss auch für die anderen Standorte. Halt macht der Bus unter anderem auch am Barfüsserplatz, beim Meret-Oppenheim-Platz oder beim Grand Casino in der Nähe des Euro-Airport. Den Weg aus der Stadt findet der Bus aber vorerst nicht. Laut Tschudin ist jedoch ein möglicher Einsatz in Riehen in Abklärung.
Geimpft werden in diesem Bus fast alle Personen ab 12 Jahren. Ein Wohnort in Basel ist keine Voraussetzung. Auslandschweizer und Grenzgänger, die in der Schweiz arbeiten, können sich ebenfalls impfen lassen – auch wenn sie keine Krankenversicherung in der Schweiz haben. Alle anderen müssen ihre Krankenkassenkarte und einen amtlichen Ausweis zur Identifikation mitbringen und wenn möglich auch den Impfausweis. Der Termin für die Zweitimpfung wird dann gleich vor Ort vergeben.
Der Impfbus fährt am kommenden Montag, 13. September, zu seinem ersten Stopp beim Biozentrum – genau an jenem Tag, ab dem das Corona-Zertifikat für Restaurants und andere Veranstaltungen vorgeschrieben ist. (Lesen Sie dazu hier auch: So wird 3-G in Basel umgesetzt)
Der Einsatz des Impfbusses, der die Impfmuffel dazu bewegen soll, sich endlich impfen zu lassen, kostet den Kanton rund 50’000 Franken. Im Baselbiet scheint man hingegen nicht besonders überzeugt vom Basler Konzept zu sein. Der Nachbarkanton verweist auf Twitter darauf, dass es im Baselbiet schon lange mobile Teams gibt, die in bestehende Infrastrukturen impfen gehen. Das sei effizienter und günstiger als ein Bus. Bald würden die mobilen Teams im Landkanton auch in Gemeindezentren oder zu religiösen Gemeinschaften fahren, kündigt die Medienstelle des Kantons auf den Sozialen Medien an.
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