Dieser Berg steht in 35 Jahren nicht mehr
Millionen Tonnen Kupfer und Silber verbergen sich im Toromocho in Peru. Ein chinesischer Bergbaukonzern will nun am Berg so lange abbauen, bis er dem Erdboden gleich ist.
Im Toromocho stecken wahre Schätze. Geologen gehen davon aus, dass sich im Innern des peruanischen Berges Kupfer, Silber und Molybdän – das Übergangsmetall wird in Legierungen verwendet – im Wert von gut 50 Milliarden US-Dollar finden.
An dieses Vermögen will der chinesische Bergbauriese Chinalco kommen. Der Konzern hat das Land, auf dem der Toromocho (zu Deutsch: der Stier ohne Hörner) steht, für 860 Millionen US-Dollar aufgekauft, wie der «Guardian» berichtet. Nächstes Jahr nimmt Chinalco am Berg den Minenbetrieb auf. Der Toromocho wird nun im Tagbau nach und nach abgetragen.
Ein 5000-Seelen-Ort wird verschoben
In geschätzten 35 Jahren wird es den Berg in der Region Junin nicht mehr geben. Bis dahin wird der chinesische Konzern jährlich rund eine Million Tonnen Kupfer, 10'000 Tonnen Molybdän und vier Millionen Unzen Silber aus der Erde geholt haben.
Verschwinden wird dabei aber nicht nur der Toromocho. Auch der nahe 5000-Seelen-Ort Morococha muss dem Bergbauprojekt weichen. Für die Einwohner hat Chinalco deshalb extra eine neue Ortschaft gebaut. Carhuacoto besteht aus 1050 zweistöckigen Häusern, verfügt über sieben Kirchen verschiedener Religionen, zwei Schulen und einen Polizeiposten. Mieten müssen die Einwohner nicht bezahlen, die Kosten für den Umzug der Einwohner Morocochas nach Carhuacoto übernimmt Chinalco.
Angst und Zuversicht
Das Projekt wird im Ausland mit Interesse verfolgt. Die amerikanische Wissenschaftlerin Cynthia Sanborn etwa beobachtet seit Jahren die Vorgehensweisen chinesischer Bergbauunternehmen in Peru. «Mit einer geplanten Verschiebung des Ortes ist Chinalco dabei, den Standard in der Industrie anzuheben», so Sanborn gegenüber dem «Guardian».
Bei den Anwohnern stösst die Umsiedlung freilich auf gemischte Reaktionen. Die einen erhoffen sich ein besseres Leben in der gut strukturierten neuen Ortschaft. Andere wiederum befürchten, in Carhuacoto werde es gar nicht genug Häuser haben, um alle Bewohner umzusiedeln.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch