Grammys: Der Guide zum MitredenDiese vier Musikerinnen können Rekorde brechen
Am Sonntag werden die Grammys verliehen. Warum Justin Bieber und The Weeknd die Veranstaltung kritisieren und welche Personen für Aufsehen sorgen könnten.

Die Golden Globes haben ihre virtuelle Premiere soeben hinter sich, jetzt werden am Sonntag auch die Grammys zum ersten Mal im Pandemiemodus vergeben. Vergangenes Jahr konnte die Show Ende Januar noch vor den weltweiten Lockdowns durchgezogen werden – auf dem roten Teppich waren erst vereinzelt Menschen mit Masken auszumachen.
Dieses Jahr läuft nun alles etwas anders. Was bleibt: Es geht wie immer um Überraschungen und Rekorde. Wer und was am Sonntagabend zu reden geben dürfte in 7 Punkten.
Beyoncé kann einen richtig grossen Rekord knacken

Beyoncé hat mit neun Nominierungen die besten Voraussetzungen, für grosse Schlagzeilen zu sorgen. Falls sie vier Preise abholt, was machbar scheint, überholt sie Country-Sängerin Alison Krauss als Frau mit den meisten Grammys.
Falls Beyoncé sogar fünf Awards einheimst, wäre sie die lebende Person mit den meisten Grammys überhaupt – und würde den legendären Produzenten und aktuellen Rekordhalter Quincy Jones (28 Grammys) hinter sich lassen. Beyoncé hat bisher 24 Grammys gewonnen.
Den Rekord für die meisten Grammys aller Zeiten hält übrigens Sir Georg Solti. Der 1997 verstorbene britische Dirigent schaffte es auf 31 Trophäen. Um ihn zu toppen, bräuchte Beyoncé Siege in acht Kategorien.
Ebenfalls im Fokus stehen Dua Lipa, Roddy Ricch und Taylor Swift mit je sechs Nominierungen.
Taylor Swift steht vor dem Triple

Mit «Folklore» ist die US-Bestsellerin hoch im Kurs im Rennen um den Preis für das beste Album des Jahres. Setzt sich Taylor Swift gegen Konkurrentinnen wie Haim, Dua Lipa oder den Streaming-Giganten Post Malone durch, wäre sie die erste Frau, die dreimal in dieser Kategorie gewonnen hat. Vor ihr hatten das erst Frank Sinatra, Stevie Wonder und Paul Simon geschafft.
Bruno Mars hat sich einen Platz in der Show erbettelt
Die Show kann dank Pandemiebedingungen mit einem beeindruckenden Superstaraufgebot und ganz neuen Inszenierungsmöglichkeiten aufwarten: 23 Auftritte sind geplant, mitunter von globalen Grössen wie Billie Eilish, Taylor Swift, Harry Styles, Cardi B oder die K-Pop-Ambassadoren BTS. Harry Styles wird die Show eröffnen.
Bruno Mars hat sich mit seiner neuen Band Silk Sonic, die er mit Pop-Rap-Funk-Genie Anderson Paak aus der Corona-Langeweile heraus gegründet hat, kurzfristig auch noch einen Gig organisiert: Via Social-Media-Posts und dem Hashtag #LetSilkSonicThrive forderte Mars eine Auftrittsmöglichkeit – und erhielt die Zusage.
Wie die Veranstalter mitteilen, wurden einige Performances im Voraus aufgezeichnet. Das gibt Spielraum bei den Umsetzungen, wie sich schon bei den American Music Awards und auch bei den Swiss Music Awards – in unterschiedlichen Dimensionen – gezeigt hat.

Die Show findet in Los Angeles statt, an welchem Ort ist jedoch noch nicht bekannt. Als Produzent zuständig ist zum ersten Mal Ben Winston, der sonst für James Cordens so beliebtes wie erfolgreiches Format «Carpool Karaoke» arbeitet. Die musikalischen Gäste werden an einem «riesengrossen» und «magischen» Ort auftreten, verspricht Winston, an dem mehrere Bühnen aufgebaut sein werden.
Auch Outdoor-Auftritte dürften darunter sein. Die Leitplanken sind klar: Distanz wahren – und trotzdem eine grosse Show liefern.
Meghan Thee Stallion kann für eine Premiere sorgen

Die Single «Savage» von der texanischen Rapperin Megan Thee Stallion hat – dank einer Tiktok-Challenge – Anfang 2020 die Welt viral erobert. Einige Wochen nach dem ursprünglichen Release folgte eine Remix-Version, für die Beyoncé einen Teil beigetragen hat. Diese Variante ist nun der grosse Favorit in der Kategorie Record of the Year (nicht zu verwechseln mit Song of the Year).
Falls Megan Thee Stallion und Beyoncé gewinnen, wäre es die erste weibliche Kollaboration, die in dieser Prestige-Kategorie abräumt. Und: «Savage» wäre erst der zweite Rapsong, der sich als beste Aufnahme durchsetzt – nach «This Is America» von Childish Gambino im Jahr 2019.
Megan Thee Stallion ist insgesamt vierfach nominiert, die 26-Jährige gilt auch als Favoritin für den Preis in der Kategorie Best New Artist.
Der erste Country-Grammy für eine Afroamerikanerin ist möglich

Mit Mickey Guyton ist zum ersten Mal eine Afroamerikanerin in der Kategorie Best Country Solo Performance nominiert. Die Nomination allein ist schon geschichtsträchtig, umso mehr Signalwirkung würde ein Sieg erhalten. Ins Rennen geht Guyton mit dem Song «Black Like Me». Sie wolle damit auch klarmachen, dass sich Künstlerinnen nicht auf Herzschmerz- oder Spass-Songs reduzieren liessen.
Ein Szenario von 2010 könnte sich wiederholen
Für den durchaus wahrscheinlichen Fall, dass Beyoncé mit «Black Parade» in der Kategorie Song of the Year gewinnen sollte, während Taylor Swift mit «Folklore» fürs Album of the Year ausgezeichnet wird, wäre das eine einmalige Wiederholung der Grammy-Geschichte: Vor elf Jahren gab es diese Gewinnerinnenkonstellation schon einmal, damals wurde Beyoncé für «Single Ladies» und Taylor Swift für «Fearless» geehrt.
Harry Styles und The Strokes bibbern

Sein zweites Soloalbum hat dem Ex-Boyband-Sänger Harry Styles mehrere internationale Hits beschert, «Fine Line» gehört heute, über ein Jahr nach Release, noch zu den zehn meistgehörten auf Spotify. Damit hat sich der Brite auch die ersten Grammy-Nominierungen geholt. Styles hat drei Gewinnchancen für ein goldenes Grammophon, trifft aber in allen auf harte Konkurrenz.
Auch The Strokes sind zum allerersten Mal überhaupt nominiert – 20 Jahre nach ihrem stilprägenden Debütalbum «This Is It». Die fünf Musiker aus New York haben in der Kategorie Best Rock Album intakte Chancen.
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