Die Zolliker haben jetzt ebenfalls ihren eigenen Friedwald
Ab Mai können Zolliker direkt beim Revierförster einen Baum erstehen, um darunter die sterblichen Überreste von Angehörigen zu bestatten.
Von Sabine Linder-Binswanger Zollikon – Wer sich seine letzte Ruhestätte nicht auf einem herkömmlichen Friedhof, sondern im Wald nahe den Wurzeln eines Baums wünscht, hat im Bezirk Meilen bereits heute die Wahl zwischen vier verschiedenen Waldfriedhöfen. Nun kommt eine weitere Möglichkeit dazu: in Zollikon, im Wald zwischen der Forchstrasse und dem Wehrenbach. Nach diversen Abklärungen und Vorarbeiten liegt nun die Bewilligung sowohl vom kantonalen Forstamt wie von der kantonalen Fischerei- und Jagdverwaltung vor. Schon vor Jahren sei die Holzkorporation Zollikon – Initiantin und Eigentümerin des Ruhewaldes – angefragt worden, ob es möglich sei, sterbliche Überreste im Wald zu begraben, sagt Revierförster Arthur Bodmer. Neu in Zollikon ist allerdings, dass der Baum direkt über den Revierförster oder die Holzkorporation Zollikon gemietet wird. Andernorts wird der Wald von Dritten gepachtet, um dann die Bäume kommerziell an die Interessierten weiterzugeben. Drei der bereits bestehenden Wälder betreibt die Firma Friedwald, den vierten die Firma Waldesruh. Der Preis für einen Baum liegt jeweils bei rund 5000 Franken. Zum Preis der Bäume der Holzkorporation kann Arthur Bodmer noch keine Angaben machen. Bis in zwei Monaten werde das Reglement ausgearbeitet. Man werde sich vermutlich am Preis der privaten Anbieter orientieren. Das Grab mit GPS finden Ab Mai nächsten Jahres ist es möglich, im Zolliker Wald seine letzte Ruhestätte auszuwählen. Zusammen mit Revierförster Bodmer sucht man sich seinen persönlichen Baum aus. Dieser wird anschliessend eingemessen. Mittels GPS oder Navigationsgerät ist er jederzeit wieder zu finden. Denn weder Grabstein noch Blumen oder Kerzen schmücken ihn. Es besteht lediglich die Möglichkeit, am Baum die Initialen oder eine Zahl anzubringen. «Wir realisieren im Wald keinen Friedhof in der Art eines Gemeindefriedhofs», sagt Bodmer. Der Ruhewald wird auch nicht mit Wegweisern oder Schildern gekennzeichnet. «Es soll ein richtiger Ruhewald werden, wo die Verstorbenen weder Lärm noch vielen Spaziergängern ausgesetzt sind.» 40 Jahre lange Miete Das Waldstück liegt im Bereich Chli Gfänn und Schwendenhau und ist mit 40 bis 60 Jahre alten Bäumen – rund 400 Bäume sind als Ruhebäume deklariert – bestückt. Die jungen Bäume bieten Gewähr eines mehrere Jahrzehnte dauernden Forstbestandes. Ein Baum kann für maximal 40 Jahre gemietet werden. So lange wird der Baum nicht für forstwirtschaftliche Zwecke genutzt. Die Dienstbarkeit wird im Grundbuch eingetragen. Informationen sind bei Revierförster Arthur Bodmer unter der Nummer 079 693 61 48 erhältlich.
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