Die Wut der Bayern
Seit dem angekündigten Abgang von Startrainer Pep Guardiola wittert die Führung des Rekordmeisters Verschwörung und will sogar eine Zeitung verklagen.
Pep Guardiola wird die Bayern verlassen und in der kommenden Saison Manchester City trainieren. Der Umgangston hat sich in Deutschland gegenüber dem Katalanen schlagartig verschärft. Er ist nicht mehr der Unantastbare, der er einmal war, obwohl seine Mannschaft noch sämtliche gesteckten Saisonziele wie den Gewinn der Meisterschaft, des Pokals und der Champions League erreichen kann. Bayerns Sportdirektor Matthias Sammer wollte an einer Pressekonferenz eigentlich den neuen Innenverteidiger Serdar Tasci vorstellen, den der Club in der Personalnot kurzfristig von Spartak Moskau vorerst auf Leihbasis verpflichtet hat. Doch Tasci war nicht anwesend. Er hatte sich schon im ersten Training eine Gehirnerschütterung zugezogen. Wer mit Tasci zusammengeprallt war, mochte Sammer indes nicht preisgeben. «Das ist wurscht, und dem anderen geht es gut», sagte Sammer schon ein bisschen angefressen, um dann so richtig vom Leder zu ziehen. Grund: In den letzten Wochen gelangten Interna aus dem Innenleben der Mannschaft an die Öffentlichkeit.
Sammer glaubt Vidals Darstellung
Das Fachmagazin «Kicker» berichtete unter Berufung eines anonym bleiben wollenden Spielers, die Stimmung in der Mannschaft sei nicht gut. Das zwischenmenschliche Verhältnis einiger Stars zu Trainer Pep Guardiola sei gestört. Im Kader «brodele» es gar. «Wenn alle Spieler fit sind, kracht es», prophezeite der Maulwurf. Guardiola habe die Spieler auch zu mehr Professionalität gemahnt und das Übergewicht einiger Spieler vor versammelter Mannschaft scharf kritisiert.
Nun berichtete die «Sport Bild» über etwelche Eskapaden des chilenischen Nationalspielers Arturo Vidal. Dieser habe im Wintertrainingslager in Katar das Hotel mehrmals verlassen und bei seiner Rückkehr alkoholisiert gewirkt. «Es wird gezündelt, um die Liga spannend zu machen», mutmasst Sammer. Er spüre das Zündeln. Und meinte zur vermeintlichen Affäre Vidal: «Das ist die Unwahrheit – damit das klar ist. Ich habe ihn darauf angesprochen, und er hat deutlich gesagt, dass da nichts dran sei», versichert Sammer.
Klage gegen «Sport Bild»
Auf diese Aussagen des Spielers sei Verlass. «Gegen die Darstellung werden wir natürlich vorgehen», versprach Sammer. Worauf Mediendirektor Markus Hörwick mit einem Zwischenruf ergänzte: «Juristisch.» Sammer nickte den Zwischenruf ab. Und Vidal polterte über Twitter: «Wir werden gegen die Zeitung, die diese Lügen verbreitet hat, vorgehen. Auch Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge schaltete sich in die Debatte ein. Der Bericht sei ebenso böswillig wie falsch. Fortsetzung folgt.
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