Die versenkte Frau
Ein britischer Künstler versenkt 400 menschenähnliche Skulpturen im Meer. Das künstliche Riff soll Fische, Korallen und Taucher anlocken. Aber nicht nur.
Eine alte Nonne, ein kleines Mädchen, ein trauriger Strassenkehrer oder eine schwangere Frau – insgesamt 400 Figuren aus betonähnlichem Material hat der britische Künstler Jason deCaires Taylor geschaffen. Als Museum für die lebensgrossen Skulpturen hat er kein Gebäude gewählt, sondern das Meer vor der mexikanischen Stadt Cancun. 420 Quadratmeter gross und etwa 180 Tonnen schwer ist das Kunstwerk, das im Dezember offiziell eröffnet werden soll. Bis dahin werden sich noch 50 weitere Skulpturen mit menschlichen Zügen zu den anderen gesellen.
«Silent Evolution» heisst das Projekt und soll nicht nur tauchende Menschen anlocken, sondern vor allem Meeresbewohner. Fische, Korallen und andere Lebewesen sollen im künstlichen Riff ein neues Zuhause finden. Aber Jason de Caires Taylor hat noch eine ganz andere Absicht. Das Meer vor Cancun ist nicht zufällig gewählt. Denn die dortige Unterwasserwelt gehört mit über 750'000 Tauchern pro Jahr zu den meistbesuchten der Welt. Die empfindliche Natur nimmt immer mehr Schaden. Mit seinem Unterwassermuseum will der Künstler die Taucher von den natürlichen Riffs weglocken, damit diese sich etwas erholen können.
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