«Die Vernichtung aller C-Waffen bis Mitte 2014 ist so nicht möglich»
Beim russisch-amerikanischen Abrüstungsplan für Syrien gebe es drei grosse Probleme, sagt der ETH-Experte Oliver Thränert. Und er sagt, inwiefern der Bericht der UNO-Inspektoren das Assad-Regime belastet.
Der UNO-Bericht bestätigt klar den Einsatz von Chemiewaffen in Syrien, lässt aber die Frage nach der Täterschaft offen. Dennoch: Sichergestellte Boden-Boden-Raketen mit Sarin-bestückten Gefechtsköpfen lassen auf das Assad-Regime schliessen. Wie beurteilen Sie das? Das sind sehr starke Indizien. Der Einsatz von Sarin ist gesichert. Da dieses offenbar von hoher Qualität war, kann nahezu ausgeschlossen werden, dass es nicht-staatliche Akteure – sprich die Aufständischen – selbst hergestellt haben. Bleibt nur noch die Möglichkeit, dass Rebellen ein syrisches C-Waffen-Lager geplündert haben. Oder sie bekamen die Chemiewaffen von Dritten. Beide Möglichkeiten halte ich für unwahrscheinlich.