«Die US-Regierung hat ihre Macht missbraucht»
Der Prozess gegen Raoul Weil sei von Beginn weg zum Scheitern verurteilt gewesen, sagt dessen Verteidiger Aaron Marcu. Das Justizministerium habe ein wichtiges Ziel jedoch bereits mit der Anklage erreicht.
Sie schienen erleichtert, aber nicht überrascht, als die Geschworenen Raoul Weil nicht schuldig sprachen. Wann haben Sie geglaubt, dass er eine echte Chance auf einen Freispruch hatte?
Wir dachten immer, dass wir in einer starken Position waren, und wussten, dass wir einen Unschuldigen vertraten. Wir wissen aber aus Erfahrung, dass in den USA die Kläger 95 Prozent aller Strafprozesse gewinnen. Deshalb durften wir uns unserer Sache nie ganz sicher sein und mussten aufpassen, nicht zu zuversichtlich zu werden. Doch nach dem Abschluss von Beweisführung und Einvernahmen war uns klar, dass wir die Glaubwürdigkeit der Zeugen der Anklage beschädigt hatten. Wir hatten in den Kreuzverhören bewiesen, was wir als Verteidiger beweisen mussten.