
Die Unia hat ein riesiges Vermögen. Ein Gerichtsurteil hat dies nun teilweise offengelegt. Wohl weit über 400 Millionen Franken dürfte das Nettovermögen der Gewerkschaft betragen.
Es mutet komisch an, dass die Unia auf der einen Seite derart gut gepolstert ist und auf der anderen Seite gegen Grosskonzerne und Reiche wettert. Es macht aber Sinn, dass die Gewerkschaft eine gut gefüllte Kriegskasse hat, gerade wenn es darum geht, sich für die Belange von Geringverdienenden einzusetzen.
Doch braucht es dafür eine halbe Milliarde? Nein. Gestreikt wird in der Schweiz so gut wie nie. Auch für politische Kampagnen erscheint das Vermögen überdimensioniert. Bleibt der Verdacht, dass die Erträge aus dem Vermögen dazu dienen, die Gewerkschaftsverwaltung zu finanzieren.
Das Hauptproblem ist aber, dass die Unia ihre Finanzen nicht offenlegt.
Gewerkschaften stemmen Referenden, Volksinitiativen, sitzen bei allen wichtigen Fragen der Politik mit am Verhandlungstisch.
Dabei geht der Trend in eine andere Richtung. Von links kam mit der Transparenzinitiative die Forderung nach mehr Offenheit, was die Geldflüsse im Politbetrieb anbelangt. Das Parlament hat durch die Initiative den Weg geebnet für mehr Transparenz bei der Finanzierung in der Politik.
Doch bei diesen Bemühungen klammern die SP und die anderen Initianten ausgerechnet die Gewerkschaften aus. Sie können weiterhin im Dunkeln agieren, müssen wenig offenlegen. Dabei sind gerade die Gewerkschaften wichtige Player in der Politik. Sie stemmen Referenden, Volksinitiativen, sitzen bei allen wichtigen Fragen der Politik mit am Verhandlungstisch. Kurz: Sie sind eine politische Macht.
Die Unia ist kein Sonderfall, was die Offenlegung der eigenen Finanzen anbelangt. Auch andere Gewerkschaften hüllen sich in Schweigen. Dasselbe gilt freilich nicht nur für die Gewerkschaften, sondern ebenso für ihre Gegenseite, die Arbeitgebervertreter. Generell sind die allermeisten Verbände sehr verschlossen, was ihre Finanzierung anbelangt.
Dies schadet der Glaubwürdigkeit der Politik und führt die Bemühungen nach mehr Transparenz in der Politik ad absurdum.
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Kommentar zum Vermögen der Unia – Die Unia-Millionen sind ein Problem – und sollten offengelegt werden
Die Gewerkschaft Unia sitzt auf einem riesigen Vermögen. Warum das zwar nicht per se verwerflich ist, aber Transparenz wichtig wäre.