Herr Horn, Ihr Team aus München hat ein Profil des Täters gezeichnet. Wie wahrscheinlich ist es, dass Sie richtigliegen?

Täterprofile sind immer Wahrscheinlichkeitsaussagen. Wir nehmen objektive Befunde und Fakten auf und interpretieren diese. Zeugenaussagen spielen für uns hingegen weniger eine Rolle, und wir arbeiten auch unabhängig von den Ermittlern und Ermittlerinnen. Bei der Interpretation der gesammelten Daten gehen wir mit einer Methodik vor, die wissenschaftlich gut abgesichert ist – kein wildes Interpretieren. Unsere Hypothesen zum Täter, zu seinem Motiv und zum Tathergang sind deshalb die wahrscheinlichsten – auch weil wir im Team interdisziplinär arbeiten. Das heisst, Fachleute aus Kriminalistik, Kriminologie, Psychologie und Rechtsmedizin sind dabei einbezogen.