«Die SVP muss die Verbindung schmackhaft machen»
Eine Listenverbindung zwischen SVP und FDP dürfte vor allem der Volkspartei nützen. Politologe Thomas Milic sagt, weshalb der Freisinn dennoch von einer Kooperation profitieren könnte.
Herr Milic, die SVP will bei den Wahlen 2015 Listenverbindungen mit der FDP eingehen. Nun signalisiert der Freisinn Zustimmung.In der Regel profitieren jedoch die grösseren Parteien von solchen Allianzen. Was nützt der FDP die Kooperation mit der SVP? Es ist rein mathematisch nicht ausgeschlossen, dass auch der «Juniorpartner» von solchen Arrangements profitiert, doch häufig kommen sie tatsächlich den grösseren Parteien zugute. Bei der FDP stecken aber ebenso handfeste Interessen hinter dieser Option: Auch für sie ist es besser, wenn ein Kandidat einen Parlamentssitz holt, der ihr ideologisch näher steht. Und das wäre bei einem SVP-Exponenten eher der Fall als bei einem Linken. Zudem haben beispielsweise die Nationalratswahlen in Basel-Stadt 2011 gezeigt, welchen rechnerischen Effekt Listenverbindungen haben können: Die Grünen hatten eine solche Verbindung mit der SP. Die CVP war eine mit der GLP, EVP und BDP eingegangen. Zwar legten die Grünen an Wähleranteil zu, aber ihre Partnerin, die SP, verlor. Daher profitierte letztlich die CVP als stärkste Kraft der neuen Mitte-Allianz – und gewann den Sitz der Grünen.