Die SVP fährt im Jura eine Schlappe ein
Im Kanton Jura hat es nach dem ersten Wahlgang keiner der Kandidaten in die Regierung geschafft. Verliererin ist aber vor allem die SVP.

Im Kanton Jura verzögert sich die Auszählung der Stimmen für das Parlament. Bis Mitternacht lagen erst die Resultate von 61 der 64 Gemeinden vor. Der Entscheid über die künftige Zusammensetzung der Regierung fällt gemäss diesen Resultaten erst im zweiten Wahlgang am 14. November. In der ersten Runde am Sonntag erreichte niemand das absolute Mehr. Die fünf Bisherigen belegten jedoch die Spitzenplätze. Eine Schlappe musste die SVP einstecken.
Das beste Resultat erzielte mit 13'062 Stimmen Elisabeth Baume-Schneider von der SP. Die seit 2002 amtierende Erziehungsdirektorin verfehlte das absolute Mehr um 211 Stimmen. Laurent Schaffter von den unabhängigen Christlichsozialen PCSI, der ebenfalls seit 2002 der Regierung angehört, erreichte mit 9851 Stimmen den zweiten Rang.
Es folgen die drei 2006 erstmals gewählten Minister: Der Freisinnige Wirtschaftsminister Michel Probst erhielt 9443 Stimmen. Philippe Receveur (CVP), für Gesundheit, Soziales und das Personal verantwortlich, brachte es auf 9245 Stimmen, während sein Parteikollege Charles Juillard 8441 Stimmen erhielt. Juillard ist derzeit Regierungspräsident und für die Finanzen, die Justiz und die Polizei zuständig.
Grüner noch vor der SVP
Chancenlos blieb die SVP, die nach 2006 zum zweiten Mal versuchte, in der fünfköpfigen Exekutive des Kantons Jura Einsitz zu nehmen. Ihr Kandidat, der 2007 überraschend in den Nationalrat gewählte Psychiater Dominique Baettig, landete mit 4200 Stimmen bei insgesamt 13 Kandidierenden auf dem elften Platz. Diesmal brachte es die SVP auf 15,8 Prozent der Stimmen gegenüber 9,5 Prozent vor vier Jahren.
Besser erging es den erstmals angetretenen Grünen: Hubert Godat erzielte mit 4716 Stimmen den achten Rang. Einen Achtungserfolg verbuchte die SP, die mit ihrem Parteipräsidenten Michel Thentz ihren vor vier Jahren an die FDP verlorenen zweiten Regierungssitz zurückerobern will. Thentz erzielte mit 8150 Stimmen das beste Resultat aller Herausforderer.
Angetreten waren ferner Christoph Schaffter für die linksalternative CS-POP (4741 Stimmen), André Burri (CVP, 4615 Stimmen), Marie-Noëlle Willemin (CVP, 4570 Stimmen), Jacques-André Aubry (CVP, 3919 Stimmen) und der Parteilose Alain Gebel (1500).
Die Hälfte ging wählen
Die Stimmbeteiligung betrug im ersten Wahlgang 50,1 Prozent. Der zweite Wahlgang ist für den 14. November angesetzt. Die Parteien müssen ihre Kandidaturen bis am Mittwoch melden. Erstmals werden die Regierungsmitglieder heuer für eine um ein Jahr verlängerte Amtsperiode von fünf Jahren gewählt.
Das Ergebnis vom Sonntag erinnert an die Wahlen vor vier Jahren. Auch damals hatte niemand im ersten Wahlgang das absolute Mehr erreicht.
Neben der Regierung wählten die Jurassierinnen und Jurassier diesen Sonntag auch ein neues Parlament. Für die 60 Sitze bewarben sich 384 Kandidatinnen und Kandidaten.
SDA/miw
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