Niederlage gegen LuganoDie Starwings werden für ihre Überheblichkeit bestraft
Die NLA-Basketballer aus Birsfelden starten gegen Lugano leidenschaftlich, brechen danach ein und verlieren klar mit 67:81.

Dreieinhalb Minuten vor Schluss hatte Ilija Vranic die Chance, vieles wieder gut zu machen, was ihm zuvor misslang. Der Schweizer Spieler der Starwings holte beim Stand von 64:71 aus Sicht der Baselbieter gegen Lugano zwei Freiwürfe heraus und hätte für die Schlussphase nochmals alles spannend machen können. Den ersten Versuch setzte der 2-Meter-Hüne daneben, beim zweiten übertrat er die Freiwurflinie - der zu wiederholende Versuch fand den Weg ebenfalls nicht in den Korb. Es war eine sinnbildliche Situation für den fehlerhaften und unkonzentrierten Auftritt der Starwings. Kurz nach den Fehlwürfen Vranics war die Partie zu Ende, die Gäste aus dem Tessin gewannen mit 81:67.
Dabei begann für die Starwings in der eigenen Sporthalle in Birsfelden alles nach Plan und sogar noch besser. Nach wenigen Minuten führten die Baselbieter 11:0, Branislav Kostic und Devin Cooper trafen aus der Ferne für das Heimteam und es schien alles zu klappen. Lugano nahm früh ein Timeout, um den Rhythmus der Starwings zu brechen, doch diese machten einfach weiter. Zwischenzeitlich führten die Baselbieter 22:4, in der ersten Pause stand es 24:12.
Trainer Dragan Andrejevic sprach vor dem Saisonstart von «Monster-Teams», auf die seine Mannschaft in den ersten Partien der neuen Saison treffen werde. Er sprach von grossem Respekt und von schwierigen Aufgaben. Davon war in den ersten zehn Minuten nichts zu sehen, den Luganesi gelang nicht viel und die Starwings spielten so, als könnten sie sich in dieser Spielzeit tatsächlich frühzeitig und in einer guten Position für die Playoffs qualifizieren.
Taktische Fehler und viele Fouls
Doch dann kam alles anders. Plötzlich fanden die zu Beginn müden Gäste, die den weiten Weg vom Tessin durch den Gotthard bis in die Nordwestschweiz zurücklegen mussten, immer besser ins Spiel. Und die Starwings leisteten mächtig Hilfe beim Aufbäumen, vor allem mit vielen taktischen Fehlern und schwacher Defensivleistung.
Neben Ilija Vranic unterliefen auch Chris Johnson und Dylan Schommer unnötige Schrittfehler, daneben begingen die Starwings zu viele blöde Fouls. Trat das Heimteam in den ersten zehn Minuten ob der eigenen Dominanz überheblich auf, wurde es in der Folge dafür bestraft.
Die Spieler von Lugano wurden in der Offensive immer treffsicherer und in der Defensive, nun ja, da hatten sie nicht so viel Arbeit zu erledigen, wie sie das wohl erwartet hatten: Der US-Amerikaner Devin Cooper versenkte für die Starwings zwar einige Dreipunktewürfe, und Branislav Kostic sowie Neuzugang Thomas Rutherford machten ihre Sache ganz gut – doch das reichte bei weitem nicht.
Sieben Minuten vor Spielende übernahmen die Gäste erstmals die Führung. Starwings-Coach Andrejevic stand mit ungläubigem Blick an der Seitenlinie, die Hände in die Hüfte gestemmt und geschockt. Und auch seine Spieler konnten nicht mehr reagieren. Gegen ein ersatzgeschwächtes Lugano, das die ersten zwei Meisterschaftspartien verloren hatte, unterlagen die Starwings nach grossem Vorsprung.
Diese Leistung wird den Spielern und dem Trainer der Baselbieter zu denken geben. Am Sonntag auswärts gegen Nyon bietet sich ihnen die Chance, es besser zu machen. Überheblich werden dort die Starwings sicher nicht auftreten.
Starwings - Lugano 67:81 (41:32)
Sporthalle Birsfelden. - 50 Zuschauer.
Starwings: Cooper (28), Kostic (13), Johnson (6), Vranic (6), Rutherford (14), Weibel, Schommer, Pausa, Fasnacht.
Tobias Müller schrieb seinen ersten Artikel für die Basler Zeitung im Jahr 2011 und ist seit 2018 als redaktioneller Mitarbeiter tätig. Er beschäftigt sich vor allem mit Themen aus der Leichtathletik, dem Fussball sowie dem Freizeitsport.
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