Die spanische Rezession ist da
Die Befürchtungen bestätigen sich: Die Wirtschaftsleistung des Landes schrumpft. Und die Zinsen ziehen immer weiter an. Sorge bereitet der marode Bankensektor des Landes.

Die spanische Wirtschaft ist endgültig in eine Rezession abgerutscht. Das Minus betrug im ersten Quartal 0,3 Prozent verglichen zum vierten Quartal 2011, wie das nationale Statistikamt auf Basis endgültiger Daten mitteilte.
Zum Vorjahresquartal fiel der Rückgang mit 0,4 Prozent sogar noch grösser aus. Auch Ende 2011 war die spanische Wirtschaftsleistung bereits geschrumpft. Mit den endgültigen Zahlen bestätigen sich damit die Befürchtungen einer Rezession. Ökonomen gehen davon aus, dass sich die Wirtschaftsschwäche auch noch über das erste Quartal hinaus fortsetzen wird.
Sorgen bereitete zuletzt vor allem der angeschlagene Bankensektor des Landes, den der Staat mit Milliarden an Steuergeldern stützen muss.
Frische Milliarden
Nun hat sich das Euro-Sorgenkind frische Milliarden am Anleihemarkt besorgt. Durch die Auktion von drei Papieren, die 2015 und 2016 fällig werden, flossen 2,49 Milliarden Euro in die Staatskasse, wie die spanische Schuldenagentur mitteilte.
Das Maximalziel von 2,5 Milliarden Euro wurde damit beinahe erreicht. Die Nachfrage nach den neuen Papieren war sehr hoch, doch die Zinsen, die Madrid bieten muss, ziehen immer weiter an.
Schulden werden teurer
Um Spanien bis 2015 Geld zu borgen, verlangten Investoren durchschnittliche Renditen zwischen 4,375 und 4,876 Prozent. In den letzten vergleichbaren Auktionen im April und Mai hatten die Werte noch bei 2,89 beziehungsweise 4,037 Prozent gelegen.
Bei einem weiteren Titel mit Restlaufzeit bis 2016 zogen die Renditen gegenüber März von 3,374 auf 5,106 Prozent an. Damit wird es für Spanien immer teurer, neue Schulden zu machen.
Am Sekundärmarkt, wo umlaufende Staatsanleihen gehandelt werden, hatten die Risikoaufschläge für spanische Papiere in den vergangenen Tagen neue Rekordstände erreicht. Die Renditen liegen im richtungweisenden zehnjährigen Laufzeitbereich seit Wochenbeginn spürbar über der kritischen Marke von sechs Prozent und nähern sich dem Niveau, ab dem Irland, Griechenland und Portugal Hilfsgelder beantragen mussten.
SDA/kle
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