Die SP vergrault den Mittelstand
Der Zeitgeist steht nicht aufseiten der SP. Ausgerechnet in der Sozialpolitik erlebt sie einen schleichenden Vertrauensverlust. Dieses Problem wird sich mittelfristig noch verschärfen.

Christian Levrat schäumte, polterte und drohte mit dem Gang in die Opposition. Soeben war klar geworden, dass die SP künftig kein Schlüsseldepartement mehr besetzt. «Verrat» und «Lüge» rief der SP-Chef – die Linke als Opfer einer bürgerlichen Verschwörung. Doch der Versuch, aus der Departementsrochade politisches Kapital zu schlagen, scheiterte; die aggressive Nummer zog nicht. Von den Medien bekam die SP zu hören, sie sei populistisch. Und in Leserbriefen beklagten SP-Wähler, Levrats Ausbruch sei der Partei «unwürdig».