Die Sek C kommt allen zu Gute
Schule Pisa-Experte kritisiert Sek C, TA vom 15. 12. / Pisa-Flop: Schuld sind nicht die Ausländer, TA vom 12. 12. Verhängnisvolle Durchmischung. Für Bildungsforscher Urs Moser ist das grösste Problem bei den Schulleistungen der Zürcher Kinder die riesige Streuung und nicht der hohe Anteil an Fremdsprachigen oder die Zahl sehr schwacher Schüler. Eine merkwürdige Aussage, denn diese Faktoren hängen doch alle zusammen und tragen wesentlich zum «Schereneffekt» bei. Vor einiger Zeit gab es an der Oberstufe noch Gymnasium, Sek A, B und C sowie Kleinklassen. Gewisse Leute kamen dann auf die Idee, man könnte die Sek B und C zusammenlegen und dort gleich auch noch die Schüler der aufgehobenen Sonderklassen integrieren. Dieses Modell wurde in verschiedenen Gemeinden eingeführt. Es ist mir rätselhaft, weshalb eine solche Konstellation besser sein soll: Die erweiterten B-Klassen weisen eine Spannweite auf, die von lernwilligen, aufmerksamen Kindern bis zu solchen mit völliger Lernunlust und andauerndem Störverhalten reicht. Sie führen zu grossen Problemen. Kunststück, dass es äusserst schwierig ist, für derart heterogene Klassenverbände überhaupt Lehrkräfte zu finden. Moser macht sodann auf eine brisante Tatsache aufmerksam. Gute Schüler würden eher besser, wenn sie allein unterrichtet werden. Wie soll man nun jenen Eltern mit B-Kindern, die gerne in die Sek-A wechseln möchten, in den betroffenen Gemeinden die Abwertung der B-Klassen erklären? Oder anders gesagt: Auch der Bildungsforscher hätte seine Kinder lieber in einer reinen B-Klasse als in einer mit C- und Kleinklasse kombinierten. Bildungsdirektorin Aeppli handelt richtig, wenn sie sich gegen die Aufhebung aller C-Klassen stellt, denn eine solche Massnahme würde weder den guten noch den schwachen und erst recht nicht den lernunwilligen Kindern dienen. Hans-Peter Köhli, Zürich Chaotische Oberstufenmodelle. Die Schulpolitik im Kanton Zürich gefährdet mit ihren chaotischen Oberstufenmodellen unsere wirtschaftliche Zukunft. Im Extremfall ist es möglich, dass eine Sekundarschule auch minimale Strukturen (Klassen, die nach Alter und/oder Stufen gegliedert sind) auflösen kann. In Deutschland haben solche Schulmodelle Schiffbruch erlitten. Beim genauen Hinschauen könnte man herausfinden, warum Schaffhausen oder Französisch-Freiburg so gut abschneiden. Könnte der Schlussrang des Tessins damit zusammenhängen, dass die scuola media, wie dort die Sek heisst, bis zum 8. Schuljahr auf jegliche Stufendifferenzierung verzichtet? Roland Popert, Ossingen Die Schulpolitik gefährdet unsere wirtschaftliche Zukunft.»
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