Der 94. Spengler-CupDie sechs Teams im Kurzporträt
Die Form des HCD, die Prominenz beim Team Canada und die Rückkehr der Schweden.

Nach zuletzt zwei Corona-bedingten Ausfällen findet der Spengler-Cup erstmals seit 2019 wieder statt. Bemerkenswert: Erstmals seit 16 Jahren ist wieder ein Team aus der schwedischen SHL beim Turnier in Davos dabei. Und das sind die in zwei Dreiergruppen antretenden Teams am 94. Spengler-Cup.
HC Davos

Der Gastgeber konnte sein Turnier seit 2011 nie mehr gewinnen. Damals war noch Arno Del Curto Trainer der Davoser. Nun streben die Bündner ihren 16. Triumph am Spengler-Cup an, um mit Rekordsieger Team Canada gleichzuziehen. In der Schweizer Meisterschaft ist der HCD zurzeit gut in Form. In den letzten neun Spielen gab es sieben Siege. Auch personell sieht es für das Team von Headcoach Christian Wohlwend gut aus: Nach einer Phase mit diversen verletzten Spielern und einer entsprechenden sportlichen Baisse fehlt den Davosern mit Stürmer Yannick Frehner nur noch ein Stammspieler wegen einer Blessur.
Team Canada

Die vorwiegend aus NL-Spielern zusammengestellte kanadische Nationalmannschaft ist beim Spengler-Cup nicht mehr wegzudenken. 1984 feierten sie ihre Premiere, im Gegensatz zu den US Selects, die in den Achtzigern ebenfalls teilnahmen, konnten sich die Kanadier etablieren. Egal, wer im Kader steht: Das Team Canada gehört bei praktisch jeder Teilnahme zu den Topfavoriten, das Leibchen mit dem Ahornblatt macht jeden Kanadier ein paar Zentimeter grösser und ein paar Kilogramm schwerer … Das Trainerteam ist häufig prominent besetzt: Diesmal ist es der frühere NHL-Headcoach Travis Green (ex Vancouver Canucks), der die Kanadier betreuen wird.
Sparta Prag

Komplettiert wird die Gruppe Cattini mit dem aktuellen tschechischen Vizechampion. Sparta Prag hat eine grosse Spengler-Cup-Tradition: Bereits in den Sechzigern gewann das Team aus der damaligen Tschechoslowakei zweimal das Davoser Turnier, nach der Jahrtausendwende war Sparta bis 2006 praktisch Stammgast. Im aktuellen Kader sind gleich fünf junge Sparta-Spieler zu finden, deren Rechte bei NHL-Teams liegen. Ein in der Schweiz bekannter Name ist zudem jener von Assistenzcoach Hans Wallson. Der Schwede war bei den ZSC Lions bis zu seiner Entlassung im Dezember 2018 während eineinhalb Jahren Cheftrainer – mit seinem Nachfolger Hans Kossmann feierten die Zürcher am Ende der Saison den Titel.
HC Ambri-Piotta

Auch bei den beiden zuletzt abgesagten Turnieren wären die Tessiner bereits als zweites Schweizer Team eingeladen gewesen. Nach seiner überzeugenden Spengler-Cup-Teilnahme 2019 (Out im Halbfinal) wollte das OK rund um Marc Gianola den HCAP unbedingt wieder in Davos dabeihaben. In Erinnerung geblieben ist neben dem sportlich guten Auftritt die Begeisterung, die der Club beim Publikum wecken konnte. Die Menge an Ambri-Fans, die den Weg ans Turnier auf sich nahmen, dürfte für eine Gastmannschaft am Spengler-Cup einzigartig gewesen sein. Oder wie es Ambris Verteidiger Isacco Dotti lachend beschrieb: «Ich dachte nach den Spielen rund ums Stadion, ich sei in Bellinzona – ich kannte fast jeden …»
IFK Helsinki

In der Gruppe Torriani trifft Ambri auf skandinavische Teams. Aus Finnland reist das Traditionsteam IFK Helsinki an. Der frühere Club von Biels Trainer Antti Törmänen hat mit Ville Peltonen erneut einen in der Schweiz bekannten Headcoach an der Bande. Auch IFK weiss diverse junge NHL-Draftees im Kader. Mit Peltonens kanadischem Assistenten Cory Murphy sowie den Spielern Otso Rantakari (ex Davos) und Julius Nättinen (ex Ambri) finden sich weitere frühere NL-Akteure in Helsinkis Kader. Die bisherige Spengler-Cup-Bilanz von IFK ist übrigens eher bescheiden: drei Teilnahmen, zwölf Spiele, zwei Siege.
Örebro HK

Schwedische Teams hatten einst Tradition am Spengler-Cup. Zuletzt gelang es aber seit 16 Jahren nicht mehr, Mannschaften aus der SHL nach Davos zu holen. Das mittlerweile in der zweithöchsten Allsvenska spielende Mora war 2006 der letzte schwedische Teilnehmer. Mit Örebro kommt nun zwar kein traditionsreicher SHL-Club mit grossem Namen, aber ein Aussenseiter, der zurzeit an der SHL-Spitze mitmischt. Mit den Stürmern Jani Lajunen (ex Lugano) und Mathias Bromé (ex Davos) gehören zwei frühere NL-Spieler zu den Leistungsträgern, mit dem langjährigen NHL-Goalie Jhonas Enroth (34) steht der bekannteste Name aber in Örebros Tor.
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