Die SCL Tigers sind gerettet
Die Langnauer bleiben in der NLA. Die Tigers schaffen den Klassenerhalt jedoch nur mit einem Umweg.

Die SCL Tigers schafften ein Jahr nach dem Wiederaufstieg in die NLA den Klassenerhalt aus eigener Kraft. Die Langnauer besiegten Biel 4:3 nach Verlängerung und gewannen das Abstiegs-Playoff gegen den Kantonsrivalen aus dem Seeland mit 4:2 Siegen.
Der Finish des sechsten Spiels verlief packend. Langnau führte vor dem Schlussabschnitt 3:1. Sven Lindemann und Chris DiDomenico vergaben Grosschancen zum 4:1 und 4:2. Und dann schaffte Biel durch einen Shorthander von Robbie Earl 96 Sekunden vor der Schlusssirene noch den Ausgleich. In der Overtime standen die Bieler Gäste dem Sieg näher. Nach 71:19 Minuten gelang aber Tobias Bucher - ein Spieler, der Langnau verlassen muss - das Siegtor für die Tigers.
Sieg wird euphorisch gefeiert
Die Erlösung bei den 6000 Zuschauern in der wiederum ausverkauften Ilfishalle war riesig. Klubpräsident Peter Jakob griff zum Mikrofon. Das Langnauer Team wurde gefeiert wie 1976, als die Emmentaler den einzigen Meistertitel in ihrer Klubgeschichte eingefahren haben. Vor Buchers Siegtor in der Verlängerung hatten die Langnauer Fans aber schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Denn schon beim letzten Abstieg aus der NLA vor drei Jahren gaben die SCL Tigers im Abstiegs-Playoff, damals gegen die Rapperswil-Jona Lakers, eine scheinbar gewonnene Partie im Finish noch aus der Hand. Auch damals spielte ein Shorthander (durch Derrick Walser in der Overtime) eine entscheidende Rolle.
Derweil in Langnau der Klassenerhalt euphorisch gefeiert wurde, geht für den EHC Biel der Abstiegskampf zumindest 24 Stunden lang weiter. Wenn Ajoie am Freitagabend mit einem weiteren Sieg über die Rapperswil-Jona Lakers die NLB-Meisterschaft gewinnt, sind auch die Bieler alle Sorgen los. Wenn hingegen die Lakers die Finalserie in der NLB noch aus dem Feuer reissen, müssen die Bieler ab nächstem Dienstag gegen die St. Galler um den letzten NLA-Platz für nächste Saison stechen.
Am Freitag hofft Biel also auf Ajoie. Sie dokumentierten das schon vor dem sechsten Spiel gegen Langnau: Kevin Fey, einer der zuverlässigsten Bieler Verteidiger, wäre nach zweimonatiger Verletzungspause wieder einsetzbar gewesen. Fey spielte am Donnerstagabend in Langnau aber nicht, stattdessen verstärkt er am Freitag den Bieler Partnerklub Ajoie. Wenn Fey in Langnau gespielt hätte, wäre er für den Playoff-Final der NLB nicht mehr qualifiziert gewesen.
Finanzieller Gewinn
Der EHC Biel fürchtet sich nicht ganz zu Unrecht vor einer Ligaqualifikation gegen die Rapperswil-Jona Lakers. Am Donnerstag beim Schicksalsspiel im Emmental hinterliessen die Seeländer insbesondere in der Startphase einen miserablen Eindruck. Langnau führte schon nach acht Minuten 2:0. Das 1:0 war eine geniale Ko-Produktion der Kanadier Kevin Clark und Chris DiDomenico, begünstigt von einer unnötigen Strafe gegen Biels Verteidiger Nicholas Steiner. Und beim 2:0 liessen die Bieler die Langnauer Angreifer unbedrängt und ungestört. Erst ab dem zweiten Abschnitt legten die Seeländer einen Steigerungslauf hin.
Die SCL Tigers gewannen die Serie gegen Biel und vier der fünf letzten Spiele, weil sie in der Person von Damiano Ciaccio klar über den besseren Goalie verfügten, aber auch über die effizienteren Ausländer und auch die besseren Schweizer Akteure. Die SCL Tigers schliessen die erste NLA-Saison nach dem Wiederaufstieg mit einem schönen finanziellen Gewinn ab. Die Ilfishalle war bei der Hälfte aller Spiele ausverkauft. Die Langnauer hoffen nun, dass sich für die zweite NLA-Saison das Kader weiter verstärken können.
si/woz
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