
Für die Schweiz eine Verfassung zu schreiben, ist für Ausländer ein riskantes Unterfangen. Ioannis Graf Kapodistrias, ein griechischer Diplomat in russischen Diensten, der den Bundesvertrag von 1815 verfasst hatte, wurde später auf dem Weg zur Kirche erschossen – immerhin in Griechenland und nicht in der Schweiz. Genauso tragisch endete Pellegrino Rossi, ein politischer Flüchtling und Rechtsprofessor aus Italien, der die Bundesurkunde von 1832 entworfen hatte, womit der alte Bundesvertrag revidiert werden sollte, was allerdings scheiterte. Rossi scheiterte ebenfalls – er erlag in Rom einem Attentat, wo er vom Papst den Auftrag übernommen hatte, dem Kirchenstaat eine Verfassung zu geben. Er wurde auf dem Weg in eine Sitzung erstochen.
Kolumne von Markus Somm – Die Schweiz, Vorbild für die Welt
Wenn es eine Errungenschaft unserer Geschichte gibt, für die wir unsere Vorfahren bewundern, dann der mutige Durchbruch von 1848.