Die Schweiz produzierte noch nie so viel Atomstrom
Von Energiewende noch keine Spur: Der Anteil an Atomstrom ist im letzten Jahr weiter gestiegen. Der Stromverbrauch ist insgesamt aber gesunken. Dafür hat der Bund eine einfache Erklärung.

Die fünf Atomkraftwerke der Schweiz haben im letzten Jahr 26,4 Milliarden Kilowattstunden Strom produziert. Das sind 6 Prozent mehr als im Vorjahr und ein neuer Rekordwert. Auch der Anteil des Atomstroms an der Gesamtproduktion stieg auf 37,9 Prozent (Vorjahr: 36,4 Prozent).
Diese nahm im letzten Jahr ebenfalls zu und stieg um 1,9 Prozent auf 69,6 Milliarden Kilowattstunden. Das ist gemäss dem Bundesamt für Energie (BFE) der zweithöchste jemals erzielte Wert.
Die Wasserkraftwerke produzierten hingegen leicht weniger Elektrizität als im Vorjahr (–0,7 Prozent). Trotzdem steuerten sie nach wie vor den grössten Teil zur Produktion bei (56,4 Prozent, Vorjahr: 57,9 Prozent). Der Rest ging auf das Konto von konventionell-thermischen und anderen Anlagen. Wie viel die erneuerbaren Energien ausmachten, wurde nicht ausgewiesen.
Stromverbrauch sank wegen Rekordtemperaturen
Der Stromverbrauch hingegen sank 2014 gegenüber dem Vorjahr um 3,1 Prozent auf 57,5 Milliarden Kilowattstunden. Insbesondere von Januar bis März wurde weniger Strom verbraucht als in der Vorjahresperiode.
Dass trotz Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum der Stromverbrauch zurückging, begründet das BFE mit dem Wetter: 2014 ging als wärmstes Jahr seit Messbeginn in die Geschichte ein, daher wurde weniger Strom zum Heizen gebraucht.
Die sogenannten Heizgradtage nahmen im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel (19,9 Prozent) ab. In der Schweiz werden laut BFE gegen 10 Prozent des Stroms für das Heizen verwendet.
Mehr Schweizer Strom exportiert
Angesichts von höherer Produktion und tieferem Verbrauch wurde mehr Elektrizität ins Ausland exportiert. Der Exportüberschuss lag mit 5,5 Milliarden Kilowattstunden um 3,1 Milliarden über dem Vorjahreswert.
Mit den Exporten verdienten die Schweizer Stromproduzenten 2,27 Milliarden Franken, gleichzeitig zahlten sie für Importe 1,83 Milliarden Franken. Unter dem Strich stieg der Aussenhandelssaldo um 35,2 Prozent auf 442 Millionen Franken.
SDA/hvw
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