Die Schweiz, die heimliche Gold-Playerin
Die Schweiz spielt bei der Goldverarbeitung eine wichtige Rolle: 40 Prozent des weltweit geförderten Goldes werden hier eingeschmolzen. Die Erklärung von Bern erhebt nun Vorwürfe gegen die Schweizer Industrie.

Das Geschäft mit der Goldverarbeitung scheint eine Schweizer Spezialität zu sein, was im Gegensatz zu Käse oder Schokolade nur einem auserlesenen Kreis bekannt ist. Fünf der elf grössten Goldraffinerien Europas liegen in der Schweiz.
Argor Heraeus in Mendrisio, Valcambi in Balerna und Pamp in Castel San Pietro haben ihren Sitz im Südkanton Tessin. Die drei Firmen liegen in einem Umkreis von nur wenigen Kilometern, nahe der Grenze zu Italien. Die restlichen zwei Schweizer Raffinerien befinden sich in der Westschweiz: Metalor in Neuenburg und Cendres Métaux in Biel.
Laut Angaben der auf den Rohstoffsektor spezialisierten Nichtregierungsorganisation Erklärung von Bern (EvB) entspricht die Kapazität der fünf Schweizer Schmelzwerke rund 40 Prozent der weltweiten Goldförderung.
EvB: Bund soll Massnahmen ergreifen
Angesichts dieser grossen Bedeutung der Schweiz im Goldverarbeitungsgeschäft fordert die Menschenrechtsorganisation Arbeitsgruppe Schweiz-Kolumbien (ASK) auch vom Bund Massnahmen, um umwelt- und menschenrechtlich problematischen Zuständen bei der Goldförderung entgegenzuwirken.
Im Falle von Peru, dem sechstgrössten Goldförderland der Welt und gleichzeitig wichtigsten Exporteur von Gold in die Schweiz, ist diesbezüglich schon etwas im Gange. So hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) im Frühjahr 2013 die sogenannte Better Gold Initiative (BGI) lanciert.
Seco will Transparenz erhöhen
Damit soll Transparenz in der Zulieferkette und die Nachverfolgbarkeit des Goldes erreicht werden. Auch soll so der Korruption, Menschenrechtsverletzungen im Gewinnungsprozess und der Konfliktfinanzierung durch die Transaktion von Gold vorgebeugt werden. Allerdings steckt die BGI noch in der Pilotphase und ist derzeit auf Peru beschränkt.
Die ASK fordert nun, dass die Initiative auf Kolumbien ausgedehnt wird. Beim Seco heisst es dazu, eine Ausweitung auf weitere Länder sei vorgesehen. Einen Entscheid dazu werde man bis Ende 2013 fällen.
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