Die Schweiz aus der Sicht der Kuh
Der Baselbieter Landwirt Christoph Sigrist hängte seinem Tier eine selbstauslösende Kamera um den Hals – aus dem Gag ist mittlerweile Kunst geworden.

Der Hümpelihof in Füllinsdorf ist das, was man wohl als heilen Fleck in einer sonst so chaotischen Welt bezeichnen würde. Die Luft duftet nach frischem Gras und es herrscht eine friedliche Stille, nur unterbrochen vom leisen Miauen spielender Jungkatzen im Hof. Auf den ersten Blick ist es ein Bauernhof wie jeder andere. Niemand würde vermuten, dass hier etwas durch und durch Einzigartiges seinen Ursprung fand. Die Rede ist von fotografierenden Kühen. Was wie ein Sujet aus einem Zeichentrickfilm klingt, hat Christoph Sigrist, Besitzer des Hümpelihofs, in die Tat umgesetzt. Er drückt seinen Vierbeinern aber keine Kamera in die Hufen, sondern montiert einen kleinen Apparat in der Kuhglocke, der alle sieben Minuten selbstauslösend ein Foto schiesst. Was als Experiment begann, wurde bald zu einem umfassenden Kunstprojekt. Über die Jahre entstanden so rund 20'000 Bilder.