«Die Risiken sind in jedem Szenario hoch»
Nach Bekanntwerden der hohen Devisenkäufe dürfte die Kritik an der Kursuntergrenze und damit an der SNB zunehmen. Ökonom Aymo Brunetti sagt, warum die Politik der Nationalbank trotzdem richtig ist.
Herr Brunetti, die Devisenreserven der SNB sind im letzten Monat um 66 Milliarden Franken gestiegen. Was heisst das? Das zeigt zunächst, dass die Kursuntergrenze von 1.20 Franken pro Euro wirklich eine einschneidende Massnahme ist. Gemäss Statistik musste die SNB in den ersten Monaten seit der Einführung nur wenig am Devisenmarkt intervenieren. Ihr Wort hat zur Stützung genügt. Nun hat die Unsicherheit in Europa jedoch wieder zugenommen. Die SNB hat immer gesagt, sie werde den Kurs mit allen Mitteln verteidigen. Nun hat sie den ersten Tatbeweis dazu erbracht.