Die Rettungswinde kam erst nach drei Tagen
Am Sonntag hatte sie bei der Polizei um Hilfe gerufen – erst heute kam die Rettung. Die Rega hat die vermisste 33-jährige Wanderin oberhalb von Wasserauen AI gefunden – bei der Suche spielte das Wetter nicht mit.
Rettung nach drei Tagen im Freien: Die seit Sonntagabend vermisste 33-jährige Wanderin, eine in der Ostschweiz wohnhafte Deutsche, ist heute in einem Wald oberhalb von Wasserauen lebend gefunden worden. Der Suchtrupp bestand aus Rettern des Schweizer Alpenclubs SAC, der Polizei und der Feuerwehr, sagt Ariane Güngerich, Mediensprecherin der Rega, gegenüber Redaktion Tamedia.
Die Retter hätten umgehend die Rega alarmiert, um keine Zeit mehr zu verlieren. Der Rega-Helikopter startete kurz vor neun Uhr morgens in St. Gallen – bereits kurz vor 9.30 Uhr sei er beim Spital wieder gelandet. «Die Rettung verlief sehr schnell», so Güngerich.
Aufwendige Rettung
Das sei insbesondere deshalb bemerkenswert, weil die Bergung mit einer Rettungswinde erfolgt sei: Im Rega-Helikopter sei ein Rettungsspezialist mitgeflogen, der an der Rettungswinde an die Unfallstelle heruntergelassen worden sei, um die verletzte Wanderin zu bergen. «Der Helikopter hätte in diesem unwegsamen Gebiet nicht landen können», erläutert Güngerich.
Gemeinsam seien die beiden an der Rettungswinde zum Zwischenlandeplatz geflogen worden. Dort habe die Rega-Notärztin die Patientin medizinisch versorgt und auf der Trage gelagert. Anschliessend sei diese im Helikopter ins Spital geflogen worden. Die junge Frau war gemäss Güngerich verletzt, aber ansprechbar.
Föhn erschwerte die Suche
Doch warum wurde Mandy Reichert erst nach drei Tagen gefunden? Das hat gemäss Roland Koster, Sprecher der Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden, mehrere Gründe: Zum einen seien im Alpstein die Handyverbindungen sehr schlecht – eine Verschiebung des Standpunktes um nur wenige Zentimeter könne bereits ein Funkloch zur Folge haben. Die technische Ortung war dem Suchtrupp daher nicht gelungen. Zum anderen hätten die Wetterbedingungen die Suche der Verunfallten erschwert. Der starke Föhn am Sonntag habe die Suchflüge eingeschränkt und das Fährtenlesen der Hunde erschwert, so Koster.
Auf die Spur der 33-jährigen erfahrenen Bergsteigerin seien die Rettungskräfte schliesslich gekommen, weil sich ein Zeuge gemeldet hatte, der sie während der Wanderung gesehen habe. «Daraufhin haben wir den Suchbereich ausgedehnt», erläutert der Polizeisprecher. Er kann noch keine Angaben zu den Verletzungen der Wanderin und zu den Umständen des Unfalls machen – er weiss aber: «Sie wurde im Bereich zwischen Wasserauen und Alp Sigel in einem grossen, steilen Wald gefunden – in absolut unwegsamem Gelände.» Allein diese Stelle sei wohl ein Hindernis für ein Weiterkommen gewesen. Dort sei die Frau gegen Ende ihrer Wanderung vorbeigekommen. Gestartet war sie nämlich am Sonntagvormittag, und der Notruf ging um 16.11 Uhr ein.
Hohe Kosten
Die mehrtägige Suche war aufwendig – entsprechend hoch dürften die Kosten ausfallen. Die diversen Massnahmen könnten sich auf mehrere 10'000 Franken belaufen, schreibt das «St. Galler Tagblatt» auf seiner Homepage. In der Nacht auf gestern sei auch ein Superpuma der Armee mit Wärmebild-Ausrüstung zum Einsatz gekommen. Dafür stelle die Schweizer Armee indes keine Rechnung aus, heisst es in dem Bericht weiter.
Was die Rega betreffe, so würden die Kosten getragen, sofern die gerettete Person Gönner sei. Ansonsten würden die Kosten normalerweise von der Unfall- beziehungsweise Krankenversicherung der verunfallten Person übernommen.
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