«Die psychologische Wirkung wäre gross»
IS-Anschläge mit chemischen Waffen in Europa? Wie wahrscheinlich das ist, erklärt der Schweizer Chemiewaffen-Experte Stefan Mogl.

Im August 2013 hat eine Partei im syrischen Bürgerkrieg in der Ortschaft Ghuta bei Damaskus einen Angriff mit Sarin verübt, bei dem viele Zivilisten starben. Das hat die Befürchtung verstärkt, dass auch Terroristen des Islamischen Staates in Europa chemische Waffen einsetzen könnten. Wie schwierig ist deren Herstellung?
Das hängt davon ab, wie verheerend die Auswirkungen eines potentiellen Anschlags sein sollen. Die Terroristen brauchen zwei Dinge: Einen toxischen Stoff wie Sarin, Senfgas oder Chlorgas. Und ein System, um ihn auszubreiten. Im einfachsten Fall ist der Stoff gasförmig und breitet sich selber aus, etwa Chlorgas. Klassische militärische Kampfstoffe wie Sarin oder Senfgas sind bei Raumtemperatur flüssig. Sarin verdampft und bildet eine Gaswolke, ist also in kurzer Zeit ebenfalls in der Luft.