Die Patientenlobbys rücken sanft von der freien Arztwahl ab
Im Ringen um die Gesundheitsreform kann Bundesrat Didier Burkhalter neue Hoffnung schöpfen.

Gesundheitsminister Didier Burkhalter will 60 Prozent der Versicherten in «integrierte Versorgungsnetze» lenken – also zum Verzicht auf die volle freie Arztwahl bewegen. Überall im Land sollen Gruppenpraxen und andere Formen der engen und verbindlichen Zusammenarbeit in der medizinischen Grundversorgung entstehen. In solchen Modellen steuert ein Vertrauensarzt die Behandlung des Patienten von A bis Z. Die Versorgungsnetze arbeiten mit einem fixen Stamm an Spezialisten und ausgewählten Spitälern zusammen und halten sich an ein mit den Krankenkassen ausgehandeltes Budget. «So lassen sich Qualität und Effizienz versöhnen», sagte Burkhalter gestern im Ständerat.