Die Ohrfeigen Nummer 5 bis 7 für Barça
Als wäre die 4:0-Gala der Bayern im Hinspiel nicht schon genug Demütigung für Barcelona gewesen: Die Münchner doppelten mit einem 3:0 nach und stehen gegen Dortmund im Final der Königsklasse.
Eine Überraschung gab es schon vor dem Spiel im Camp Nou: Cesc Fabregas stand in der Startelf des FC Barcelona, Superstar Lionel Messi sass nur auf der Ersatzbank – wie auf Bayern-Seite der Schweizer Xherdan Shaqiri. Überraschend war auch, dass die fast 100'000 Fans im Nou Camp nicht in den Genuss der erhofften Start-Offensive kamen. Zu ungestüm agierten die Katalanen, zu diszipliniert die Münchner Abwehr. Es dauerte fast eine halbe Stunde bis zur ersten Grosschance von Xavi.
Das Team von Jupp Heynckes, der als Spitze Mario Mandzukic gegenüber Mario Gomez den Vortritt gab, blieb bei gelegentlichen Kontern vorerst auch nicht besonders gefährlich. Aber für Jupp Heynckes war es zur Pause noch klarer als noch zu Beginn, dass er kaum ein Déja-vu erleben wird: In der Saison 1985/86 hatte er als Trainer von Borussia Mönchengladbach in der 3. Uefa-Cup-Runde im Hinspiel daheim Real Madrid mit 5:1 bezwungen und schied im Rückspiel mit 0:4 aus.
Robbens herrliches Tor
Die allerletzten Zweifel nahm ihm in der 48. Minute Arjen Robben: Der Holländer traf mit einem seiner berühmten Schlenzer von der rechten Seite mit links in die weite Torecke. Also 1:0 für Bayern, und Barcelona hätte jetzt schon sechs Tore erzielen müssen. Trainer Tito Vilanova nahm danach das Mittelfeld-Hirn Xavi raus, brachte aber nicht etwa Messi, sondern Sanchez. Und er schonte in der aussichtslosen Lage den Argentinier bis zum Ende: Für Iniesta kam Thiago (64.) und für für Bartra Montoya (86.) ins Spiel.
Die Demütigung komplett machten in der 72. Minute Barcelona-Verteidiger Gerard Piqué mit einem Eigentor –er beförderte eine Ribéry-Flanke mit dem Knie ins Tor – und in der 76. Minute Thomas Müller mit seinem Kopfballtor nach Flanke von Franck Ribéry perfekt. Damit glückte den Bayern auch die Revanche für die 0:4-Viertelfinal-Pleite vor vier Jahren im gleichen Stadion.
Kein gesperrter Spieler bei den Bayern
Was Trainer Heynckes besonders freuen dürfte: Er kann auf alle seiner sechs gelb-gefährdeten Spieler im Final zählen. Weder Philipp Lahm, Martinez, Schweinsteiger noch Luiz Gustavo (ersetzte in der 66. Minute Bastian Schweinsteiger) leisteten sich eine Verwarnung. Dante und Gomez wurden gar nicht eingesetzt und können am 25. Mai im Londoner Wembley-Stadion spielen, wenn es zum ersten rein deutschen Champions-League-Final gegen Borussia Dortmund kommt. Es ist der dritte Final für die Bayern in den letzten vier Saisons, der erste für den BVB seit dem Triumph mit Stürmer Stéphane Chapuisat und Trainer Ottmar Hitzfeld im Jahre 1997.
FC Barcelona - Bayern München 0:3 (0:0) Camp Nou: 96'636 Zuschauer. – SR: Skomina (Sln). – Tore: 48. Robben 0:1. 72. Piqué (Eigentor) 0:2. 76. Thomas Müller 0:3. Barcelona: Victor Valdes; Dani Alves, Bartra (87. Montoya), Piqué, Adriano; Song, Xavi (55. Sanchez), Iniesta (65. Thiago); Villa, Fabregas, Pedro. Bayern München: Neuer; Lahm (77. Rafinha), Boateng, van Buyten, Alaba; Javi Martinez (74. Tymoshchuk), Schweinsteiger (67. Luiz Gustavo), Robben, Thomas Müller, Ribéry; Mandzukic. Bem.: Barcelona ohne Messi (Ersatz), Bayern ohne Shaqiri (Ersatz). 73. Kopfball von Villa an den Pfosten.
si/fal
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