Die möglichen Ermotti-Herausforderer
Die UBS lässt neben dem interimistischen Chef Sergio Ermotti weitere Kandidaten prüfen. Herumgereicht werden jetzt schon illustre Namen. Wir nennen sie – und sagen, was für und was gegen sie spricht.
«Der König ist tot! Lang lebe der König!» Das schreibt ein Autor des Londoner Finanz-Blogs «Here ist the city» zur jüngsten Machtübergabe bei der UBS. Oswald Grübel legte am Samstag sein Mandat nieder, der Tessiner Sergio Ermotti übernahm interimistisch. Wie lange Ermotti als König lebt, ist noch nicht klar. Zwar wurde er seit Monaten als Kronprinz gehandelt. Doch nun kämpfte Ermotti seit dem Machtantritt mit einer unangenehmen Altlast, den Mandaten bei Tessiner Firmen mit Sitz in Panama. Die hat er zwar inzwischen abgetreten, doch vom anfänglichen Glanz ist schon etwas ab.
Spätestens aber seit gestern das «Wall Street Journal» schrieb, die UBS habe einen externen Kandidaten kontaktiert – was die Bank dementierte – und einen Headhunter beauftragt, ist klar: Das Rennen um die Grübel-Nachfolge ist noch nicht gelaufen. Herumgeboten werden die üblichen Verdächtigen: Das geht vom heutigen Chef UBS Schweiz Lukas Gähwiler bis zum Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann. Mit Bill Winters ist inzwischen auch ein neuer Name aufgetaucht.
Wer ist Winters?
Der Vollblut-Banker arbeitete 25 Jahre lang für JP Morgan, ehe er 2009 vom legendären Jamie Dimon im Zuge einer Reorganisation entlassen wurde. Seine Karriere machte er als Investmentbanker, was in der jetzigen Situation der Bank sicher kein Vorteil ist. Winters war zudem als Mitglied der Vickers-Kommission mit der Überprüfung der britischen Finanzbranche betraut.
«Here ist the city» hat eine Liste mit Namen potentieller Grübel-Nachfolger veröffentlicht, die angeblich in der Branche herumgereicht werden. Neben den bereits genannten figurieren darauf auch der lange als Kronprinz für die Ackermann-Nachfolge bei der Deutschen Bank gehandelte Hugo Bänziger, der jetzige operative UBS-Chef Ulrich Körner sowie Axel Weber und John Mack.
Kaum ein Comeback von Mack
Gute Chancen werden Bänziger eingeräumt. Als derzeitiger Riskochef unter Joe Ackermann verfügt der Schweizer sicherlich über das Spezialwissen, welches zumindest der Reputation der Bank gut tun würde. Körner wechselte mit Grübel von der Credit Suisse zur UBS. Dass Axel Weber sich noch auf den Chefposten besinnen könnte scheint eher unwahrscheinlich. Und John Mack hat der Schweizer Finanzbranche schon einmal den Rücken gekehrt. Von Ende der 90er-Jahre bis 2005 war er bei der Credit Suisse, zuletzt als operativer Chef.
Der letzte im Reigen, der derzeitige Chef der UBS-Investmentbank Carsten Kengeter ist wohl chancenlos. Laut den jüngsten Verlautbarungen will man ja gerade diesen Bereich runterfahren.
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