Die meisten illegalen Einwanderer kommen aus Afrika und dem Kosovo
Zuhause haben sie wenig Perspektiven und wollen deshalb in die Schweiz: Illegale Einwanderer kommen dabei aus Westafrika und dem Balkan. Womöglich wegen verkürzten Asylverfahren.

Seit Anfang Jahr wertet das Grenzwachtkorps die illegalen Einreisen und die Schlepperkriminalität nach dem Herkunftsland aus. Die Statistik der ersten drei Monate, also zwischen Anfang Januar und Ende März 2015, zeigt, dass sich neben vielen Afrikanern auch zahlreiche Kosovaren rechtswidrig in der Schweiz aufhalten. Die Zahlen stammen aus einer Statistik, welche die «NZZ am Sonntag» veröffentlichte. Die Zahlen liegen der Nachrichtenagentur sda vor.
«Kosovo figuriert als einziges europäisches Land in den Top Ten der illegalen Einreisen», sagte dazu Grenzwachtkorpssprecher Attila Lardori. Sonst seien im Ländervergleich vor allem Personen aus afrikanischen Ländern oder Nahoststaaten illegal in die Schweiz eingereist.
Ins Netz gingen dem Grenzwachtkorps in den drei ersten Monaten des Jahres auch 91 Personen, die wegen des Verdachts auf Schleppertätigkeit festgenommen wurden. Davon stammten 27 aus dem Kosovo.
Die Zahlen:
- Festgenommene Ausländer mit Verdacht auf illegalen Aufenthalt: 3280
- Davon aus Gambia: 444
- Davon aus dem Kosovo: 369
- Festgenommene Ausländer mit Verdacht auf Schleppertätigkeit: 91
- Davon aus dem Kosovo: 27
Damit gehören Personen aus dem Balkanstaat zu denjenigen Staatsangehörigen, die am häufigsten gegen das Ausländergesetz verstossen. Sie belegen in der Statistik hinter Gambia und vor Nigeria(250) und Senegal(194) den zweiten Platz.
Die Gründe:
- Mangel an Perspektiven:«Zur Zunahme der illegalen Einwanderung aus Kosovo könnten wirtschaftliche Gründe und mangelnde Perspektiven im Heimatland geführt haben», sagte Lardori.
- Abgekürzte Asylverfahren: Der Bund lehnt die Asylgesuche von kosovarischen Staatsangehörigen in der Regel innerhalb von 48 Stunden ab. «Die abgekürzten Verfahren haben womöglich dazu geführt, dass Kosovaren öfter illegal in die Schweiz einreisen und hier arbeiten», sagte Lardori.
SDA/rsz
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