Die meisten Fichierten sind Ausländer
Viele Fichierte haben keinen direkten Bezug zur Schweiz – wie schon beim Skandal, der im Jahr 1989 die Schweiz erschütterte.

Von den 120'000 Personen, die Ende 2009 in der Staatsschutzdatenbank Isis figurierten, waren 88 Prozent Ausländer ohne Wohnsitz in der Schweiz. Nur 5 Prozent der Fichierten hatten einen Schweizer Pass. Auch von den 83 000 Drittpersonen ohne «eigene Staatsschutzrelevanz» ist der Grossteil Ausländer. Das dürfte ein Grund sein, warum sich die Empörung über die unkontrollierte Sammelwut des Staatsschutzes in Grenzen hält. Anders war das beim Fichenskandal 1989, der zur Staatsaffäre wurde: Damals waren 150'000 Schweizer registriert – viele wegen angeblicher linker Staatsgefährdung. Zur Publizität der Affäre trug bei, dass über fast alle Parlamentarier eine Fiche existierte.