Die marxistisch-kapitalistische Kebab-Verbrüderung
Am 1. Mai haben alle Zürcher frei – und nicht nur die Linken. Für manche ist es gar nicht so einfach, damit umzugehen. Eine Glosse.
1. Mai 2012, 6.53 Uhr, Ecke Langstrasse/Militärstrasse. Kioskbesitzer und Kebabverkäufer Azad lehnt sich über die Theke, davor steht ein kleiner, verschlafener Roter Falke, ein Spross der sozialistischen Kindergruppe Zürichs also, dessen Eltern froh sind, dass er sich engagiert und nicht auf blödere Ideen kommt. Ein junger Banker kommt hinzu geschlendert, ein Sonnyboy mit Borderline-Tendenzen. Seine Krawatte ist gelockert, das Gesicht stoppelig, auf seiner Hose hats einen Flecken unbekannter Herkunft. Der Banker rülpst.