Die Lust auf den Seitenhieb
Rolf Dobelli erwähnt in seinem neuen Buch Roger Köppel, Adolf Muschg attackiert Christoph Blocher, Martin Suter Hildegard Schwaninger – immer ohne Namen zu nennen. Von der Lust der Literaten, auszuteilen.

In seinem letzten Buch «Der Koch» beschreibt der Schriftsteller Martin Suter das Wirken einer Klatschreporterin: «Das Gerücht, Staffels Frau habe die Scheidung eingereicht, welches die aus dem Salzburgischen stammende Klatschkolumnistin in der grossen Tageszeitung in ihrer immer etwas hilflos anmutenden wöchentlichen Klatschkolumne streute, deutete in diese Richtung.» Da der Schauplatz im Buch zwar nicht explizit genannt wird, aber doch sehr an Zürich erinnert, weiss der geneigte Leser sofort: Dabei kann es sich nur um Hildegard Schwaninger handeln, der aus Österreich stammenden Klatschkolumnistin des «Tages-Anzeigers». Auf Nachfrage von Redaktion Tamedia meinte Martin Suter nach Erscheinen des Buches: «Wenn Frau Schwaninger sich angesprochen fühlt, kann ich es auch nicht ändern.»