«Die Leute behaupten, ich hätte ihre Geschichte gestohlen»
Urs Odermatts neuer Film ist ab morgen in den Kinos. Er handelt von Pädophilie: Der Regisseur lässt barbusige Schülerinnen Fangis und den Lehrer in der Dusche Gitarre spielen. Im Interview sagt er, warum.
«Der böse Onkel» handelt von Pädophilie, einem Thema, um das man eher einen Bogen macht, weil man sich schnell in die Nesseln setzen kann. Warum behandeln Sie es trotzdem? Mein Ansatz ist nicht journalistisch recherchierend oder anwaltschaftlich, sondern selbstreflektierend. Ich horche in mich hinein und versuche, das umzusetzen, was mich interessiert. Als Fiktiv-Regisseur habe ich eher einen formalen und nicht einen inhaltlichen Ansatz. Mich interessiert in erster Linie das Wie und nicht das Was. Jedes Thema oder jeden Stoff versuche ich so umzusetzen, dass der Film meine Handschrift trägt und mir gerecht wird, und nicht unbedingt, dass es einem Publikum gerecht wird, das ich gar nicht kenne.