4,7 Millionen Franken DefizitDie Kosten der Stadt Liestal laufen aus dem Ruder
Das Budget der Stadt Liestal ist tiefrot. Der Schuldenberg wird auf Ende 2022 auf 64,8 Millionen Franken anwachsen. Handlungsspielraum hat die Kantonshauptstadt kaum.

Rot, röter, Liestal: Wiederum vermag die Stadt Liestal die verschiedenen Leistungen an die Bevölkerung der Stadt und der Region nicht durch die Steuermittel zu bezahlen und das, obwohl der Steuerfuss bei 65 Prozent liegt. Das Budget für das Jahr 2022 weist ein Defizit von 4,7 Millionen Franken aus.
Wie der Stadtrat schreibt fehlten nicht nur die Mittel, um den laufenden Haushalt zu decken. De veranschlagten Investitionen von rund 7,7 Millionen Franken könnten ebenso wenig aus eigener Tasche bezahlt werden.
Liestal muss sich also weiter verschulden. Das verzinsliche Fremdkapital wird im Jahr 2022 um 9,7 Mio. Franken angehoben. Ende Budgetjahr werde die Stadt Liestal einen Schuldenberg von 64,8 Mio. Franken und ein Eigenkapital von 9,6 Mio. Franken aufweisen.
Die Faktoren, die Liestal weiter rot schreiben lassen:
Fast eine Halbierung der Steuereinträge von Firmen von 6,1 auf 3,5 Millionen Franken.
Keine der in Aussicht gestellten Kompensationen über den Finanzausgleich.
Steigender Personalaufwand bei den Schulen aufgrund höherer Schülerzahlen und des Ausstiegs von Gemeinden aus der Kreisschule Kleinklasse (+600’000 Franken).
Steigender Aufwand bei der IT (+300’000 Franken).
Einzig in der Sozialhilfe erwartet man Entspannung um 2,3 Millionen Franken und im Bereich Asyl um 419 000 Franken. Dadurch sinken allerdings auch die Rückerstattungen (–400’000 Franken) und der Solidaritätsbeitrag (– 924’000 Franken). Und trotzdem will Liestal weiter investieren und die Lebensqualität verbessern – beispielsweise mit verschiedenen Entwicklungsprojekten im Bereich Bahnhof, die im kommenden Jahr gestartet werden.
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