Beachvolleyballer Florian Breer«Die Konkurrenz an der Spitze hat extrem zugenommen»
Der Basler Florian Breer hat ein grosses Ziel: Die Schweiz im Beachvolleyball an den Olympischen Sommerspielen 2024 zu vertreten.

«Road to Paris» – ganz unter diesem Motto steht derzeit das Leben des Basler Beachvolleyballers Florian Breer. Zusammen mit seinem Thurgauer Spielpartner Marco Krattiger will sich der 24-Jährige für die Olympischen Sommerspiele 2024 qualifizieren. Seit Beginn der laufenden Beachsaison ist das aktuell stärkste Schweizer Männerteam auf der Jagd nach Weltranglistenpunkten, um sich in eine aussichtsreiche Position für die erste Olympiateilnahme zu bringen.
Florian Breer, eben sind Sie aus Brasilien zurückgekehrt, wo zum Abschluss einer siebenwöchigen Mittel- und Südamerika-Tournee auch ein Eliteturnier, ein Anlass der obersten World-Tour-Kategorie, auf dem Programm stand. Wie fällt Ihr Zwischenfazit aus?
Einigermassen ernüchternd. Wir haben in Mexiko und Brasilien fünf Turniere bestritten, aber für unsere Verhältnisse nur wenige Punkte gewonnen. Man muss das aber auch gleich relativieren, weil wir beide nie ganz fit waren. Entweder waren wir halb krank oder verletzt, nichts Schlimmes, aber eben so, dass gegen die Besten der Welt kaum Exploits drinlagen. Gut war immerhin, dass wir meist nur knapp verloren, wie zuletzt gegen die brasilianischen WM-Zweiten Vitor/Renato.
Das war in der Qualifikation des Eliteturniers in Uberlandia, wo Sie als Weltklasse-Duo ins Vorturnier mussten. Wie ist dieser Umweg zu erklären?
Das ist tatsächlich frustrierend. Letztes Jahr gab es vor allem aus finanziellen Gründen eine Reorganisation der World Tour, mit dem Resultat, dass jeweils nur noch 16 Teams pro Turnier startberechtigt sind, 12 im Maindraw und vier Qualifiers. Als Weltnummer 25 müssen wir deshalb an den Top-Events in die Qualifikation, wo man schon im Startspiel auf die Weltnummer 13 oder 14 treffen kann. Das ist eine Herausforderung.
Traf diese Reorganisation nicht auf Widerstand bei Athletinnen und Athleten?
Doch, natürlich! Fast alle waren am Anfang empört, und es gab viele Diskussionen. Aber wenn du nach Paris willst, musst du dich hundertprozentig auf den Sport konzentrieren.
Wie gross sind Ihre Chancen, sich erstmals für die Spiele zu qualifizieren?
Ich denke, die sind absolut realistisch. Wir sind jetzt um Weltranglistenposition 25, um in Paris dabei zu sein, müssen wir mindestens auf Rang 18 oder 19 vorstossen. Die zwölf besten Resultate kommen in die Wertung, und wir haben jetzt noch ein Jahr Zeit, um uns zu steigern. Das Potenzial, da bin ich überzeugt, haben wir.
Für Schweizer Exploits an Grossanlässen sorgten zuletzt nur noch die Frauen. Warum?
Die beiden Frauen-Topduos Brunner/Hüberli und Mäder/Vergé-Dépré waren und sind konstanter als wir Männer. Und dann ist es eben so, dass im Männerbereich die Konkurrenz an der Spitze extrem zugenommen hat.
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