Die Klotener Familie als Trost
Bei der Aufarbeitung der Finalniederlage durften die Flyers auf die Unterstützung alter Kollegen zählen.
Von Etienne Wuillemin Es waren schwierige Minuten, die schwierigsten wohl der ganzen Saison. Die Minuten unmittelbar nach dem finalen 2:3 gegen den HCD. Mit hängenden Köpfen und leeren Blicken schlichen die Klotener Spieler in die Garderobe. Es flossen auch Tränen. Symbolisch für die Enttäuschung stand Simon Bodenmann. Er entschuldigte sich bei Jürg Schawalder für seine Auftritte im Final. Der Sportchef versuchte Bodenmann aufzumuntern. Und erinnerte ihn an seine hervorragende Saison. Schawalder gelang es kurz nach dem Spiel von allen Beteiligten am besten, die vergangene Spielzeit einzuordnen. Die Spieler brauchten Zeit, bis sich das Erlebte setzte. Auch bei Victor Stancescu überwog erst der Frust. «Normalerweise analysiere ich jedes Spiel direkt im Anschluss – aber dazu bin ich nun nicht in der Lage», sagte er. Für Stancescu ging mit dem Final auch die erste Saison als Captain zu Ende. Er ist an dieser Rolle noch einmal gewachsen und schritt für sein Team stets wuchtig und mutig voran. Bald aber besserte sich an diesem Dienstagabend die Stimmung. Das hatte auch mit dem Besuch in der Garderobe der Flyers zu tun. Curtis Brown und Marc Schulthess schauten bei ihren alten Kollegen vorbei. Die beiden waren 2009 Teil des Klotener Finalteams gewesen. Brown spielt mittlerweile in Biel, Schulthess in Ambri.Diese Episode steht ebenso exemplarisch für den Klotener Zusammenhalt wie die Tatsache, dass nach den Partien Frauen, Freundinnen und Kinder der Spieler in der Garderobe ein und aus gehen. Das war auch nach dem letzten Spiel nicht anders. Félicien Du Bois brachte die familiäre Klotener Atmosphäre auf den Punkt: «Es ist einfach fantastisch in dieser Mannschaft.» Seine Stimme verriet dabei ein bisschen Wehmut. Ferien haben eben nicht nur Vorteile. «Es war ein wunderbarer Final» Etwas abseits der anderen starrte Anders Eldebrink ins Leere. Seine Gedanken drehten sich noch immer um das Spiel. Genauer: um die Verletzungen von Santala und Jenni, um die fehlenden Skorerpunkte von Kimmo Rintanen und um die Davoser Effizienz. Sie war für ihn entscheidend. Das Playoff hat Eldebrink zugesetzt. Um wieder zu Kräften zu kommen, wird er einen Monat lang «meinen Kopf leeren» und dann mit seiner Frau und einem befreundeten Paar in Griechenland ausspannen. Auf eine Reise zur WM verzichtet er für einmal. Nach einigen Minuten der Analyse schliesslich fand Eldebrink sein versöhnliches Schlusswort zur Saison: «Es war ein wunderbarer Final. Ein Final der beiden schnellsten, besten und modernsten Mannschaften. Das ist doch toll fürs Schweizer Eishockey.»
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