Die Idealbesetzung
Regina Kempf war jahrelang ein Aushängeschild des Schweizer Fernsehens. Bis der Teleprompter sie zur Statistin degradierte. Heute arbeitet die Appenzellerin als Feldenkrais-Therapeutin.
Regina Kempf war nie ein Fernsehstar wie Heidi Abel. Aber als Fernsehansagerin gehörte sie jahrzehntelang sozusagen zum Stubeninventar der Schweizer Familie. Das war Mitte der 60er-Jahre, zu jener Zeit, als das Schweizer Fernsehen noch mehr oder weniger unangefochten die Hoheit über die elektronische Medienlandschaft besass. Regina Kempf war als Fernsehansagerin eine Idealbesetzung. Sie entsprach exakt dem Bild, das man sich damals vom Schweizer Fernsehen machte: brav, zurückhaltend und ein bisschen bieder. Dank einer Schauspielausbildung sprach sie aber ein perfektes Hochdeutsch, das nie hart klang. Ihre Stimme war sanft und warmherzig.