Rotblau weltweitDie Höhen und Tiefen des Marcel Koller in Ägypten
National ist der Zürcher mit Al Ahly Kairo top, während im internationalen Geschäft das Aus droht. Mohamed Salah blamiert sich mit Liverpool und wird darüber hinaus auch noch ausgeraubt.

Ägypten
Marcel Koller erlebte seit seiner Ankunft in Kairo ein Wechselbad der Gefühle. Erst im Oktober letzten Jahres übernahm der Zürcher das Traineramt beim Spitzenclub Al Ahly und hat dort seither nicht immer nur zu lachen. Auf der einen Seite ist Koller in mittlerweile 31 Pflichtspielen auf nationaler Ebene ungeschlagen, bei einem wettbewerbsübergreifenden Durchschnitt von 2,23 Punkten pro Spiel. So erfolgreich war der 62-Jährige in seinen acht vorherigen Stationen als Trainer noch nie. Folglich ist Al Ahly in der Meisterschaft unbesiegt und führt die Tabelle an.
Während innerhalb der eigenen Landesgrenzen viel rundläuft, blickt Al Ahly – und somit auch Koller – im internationalen Geschäft derzeit jedoch in die Röhre. In der CAF Champions League – dem afrikanischen Pendant zur Ausgabe der Uefa – standen die Hauptstädter in den letzten sieben Ausgaben sechsmal im Final, heimsten zweimal den Titel ein. In der diesjährigen Ausgabe droht Kollers Auswahl jedoch sogar den Einzug in die K.o.-Phase zu verpassen. Nach der jüngsten 2:5-Klatsche bei den Mamelodi Sundowns muss Al Ahly die verbleibenden zwei Partien gewinnen, um noch weiterzukommen. Da sich das Team aus Südafrika bereits qualifiziert hat, hofft Koller dennoch auf Schützenhilfe der Sundowns: «Ich hoffe, dass sie die nächsten zwei Spiele fair antreten werden, so, wie wir es auch tun würden.»
Argentinien
Erstligist CA Huracán musste am Wochenende im siebten Ligaspiel der Saison seine erste Niederlage einstecken. Besonders Gaston Sauro hatte jedoch Probleme damit, diese hinzunehmen. So brannten dem bereits mit Gelb vorbelasteten Verteidiger des Tabellenvierten die Sicherungen durch, und er sah kurz vor Spielende den zweiten gelben Karton – und damit Rot. So muss der Argentinier nächstes Wochenende von der Tribüne aus beobachten, ob seine Mannschaft wieder zurück in die Siegerspur findet oder nicht.
England
Eigentlich schien die Welt beim FC Liverpool wieder in Ordnung zu sein, nach jenem historischen 7:0-Triumph über den Erzrivalen Manchester United, bei dem besonders Mohamed Salah mit vier Skorerpunkten (zwei Tore, zwei Assists) zu glänzen wusste. Bereits eine Woche später sorgte die Niederlage beim Tabellenletzten Bournemouth jedoch wieder für Ernüchterung bei den Reds, vor allem auch bei Salah, der einen Penalty verschoss. Für den Ägypter kam es dann sogar noch schlimmer: Am Sonntag wurde vermeldet, dass in Salahs Abwesenheit in dessen Villa in Kairo eingebrochen worden sei. Noch ist nicht klar, was genau entwendet wurde, für den Angreifer war es jedoch auf jeden Fall ein Wochenende zum Vergessen.
Frankreich
Nach einem starken Saisonstart war Breel Embolo bei der AS Monaco zuletzt häufig nicht mehr erste Wahl: In den letzten fünf Ligapartien stand der Schweizer Angreifer nicht mehr in der Startelf und blieb seither auch torlos. Nun plagen den 26-Jährigen darüber hinaus auch privat Probleme. Wie der «Blick» berichtet, muss sich Embolo im Juni vor Gericht verantworten. Der Grund: Im Frühling 2018 war er in eine verbale Auseinandersetzung in der Basler Steinenvorstadt verwickelt, im Laufe derer er einer beteiligten Person gedroht haben soll. Dieser Tatbestand ist ein Vergehen, das mit bis zu drei Jahren Freiheitsstrafe oder einer Geldbusse bestraft werden kann.
Aldo Kalulu befindet sich mit dem FC Sochaux auf Aufstiegskurs. Der Angreifer ist zwar nicht ganz so treffsicher wie in der vergangenen Saison, die Leistungen seiner Mannschaft, die letztes Jahr im Aufstiegs-Playoff am FC Paris scheiterte, sind in dieser Saison jedoch deutlich konstanter. Und Kalulus Auftritte werden dennoch wahrgenommen: Der gebürtige Lyoner wurde von Trainer Sébastien Desabre zum ersten Mal überhaupt in das Aufgebot der Demokratischen Republik Kongo für die Spiele gegen Mauretanien berufen.
Weit entfernt vom Aufstieg in die höchste französische Spielklasse ist Nasser Djiga. Der Verteidiger darf sich zwar darüber freuen, dass er bei Olympique Nîmes als Stammkraft gesetzt ist, allerdings stehen die Südfranzosen auf einem Abstiegsplatz in der Ligue 2. Immerhin: Am Wochenende konnte Nîmes unter Djigas Mittun gegen Quevilly Rouen einen 2:1-Erfolg feiern – den ersten seit sechs Spielen und den erst fünften in dieser Spielzeit überhaupt.
Italien
Arthur Cabrals Aufwärtstrend in der Toskana nahm am Wochenende seine Fortsetzung: Gegen Cremonese erzielte der Brasilianer seinen sechsten Treffer in den letzten sieben Spielen. Die AC Fiorentina gewann 2:0 beim Tabellenvorletzten, bei dem Charles Pickel nach 78 Spielminuten ausgewechselt wurde.
Griechenland
Historische Wahrzeichen, sonniges Wetter, mediterranes Flair – Griechenland hat so vieles zu bieten, was die Lebensqualität steigert. Man kann nur hoffen, dass es Faktoren wie diese sind, an denen sich auch Pajtim Kasami und Alexander Fransson erfreuen. Denn ihre eigentliche Profession, das Fussballspielen, dürfte ihnen derzeit kaum viel Freude machen. Zumal sie ja kaum die Gelegenheit dazu erhalten.
Olympiakos Piräus setzte Kasami in 26 Ligaspielen nur viermal ein, für kumuliert 75 Minuten. Bei Fransson sieht es noch viel übler aus: Der Schwede spielte für AEK Athen in zwei Partien ganze 15 Minuten. Immerhin sind beide Akteure ab und an im Pokal gesetzt, pünktlich für die Direktbegegnung im Halbfinal nahmen beide jedoch wieder auf der Bank Platz.
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