Die Hitze setzt den alten Menschen stark zu
Heisse Temperaturen sind besonders für ältere Menschen eine Belastung. Die Bewohner des Bülacher Alterszentrum Grampen sind deshalb oft aggressiver und kraftlos.
Bülach. - Seit Tagen liegen die Temperatur bei 30 Grad - in den nächsten Tagen soll das Thermometer gar auf 33 Grad klettern. Für ältere Menschen sind diese hohen Werte eine Belastung. «An solchen Tagen muss das Personal speziell auf der Hut sein», sagt Ursula Leu, Leiterin betreutes Wohnen im Alterszentrum Grampen in Bülach. Die Bewohnerinnen und Bewohner würden jeden Tag aufs Neue dazu angehalten, genügend zu trinken. «Mindestens zwei Liter pro Tag», sagt Leu. «Trinken die Pensionäre zu wenig, besteht die Gefahr, dass sie austrocknen.» Beim Mittagessen werde ihnen zudem eine Suppe empfohlen, nicht nur wegen der Flüssigkeit, sondern auch, um den Salzhaushalt im Gleichgewicht zu halten. Auch bei der Kleiderauswahl am Morgen werden die Bewohner von den Angestellten unterstützt: «Wir empfehlen allen, Baumwollkleider zu tragen.» Das Gemüt kühlen Trotz aller Vorkehrungen leiden einige Pensionäre unter den Temperaturen: «Viele sind völlig kraftlos», sagt die Leiterin. Doch habe es wegen der Hitze noch niemanden gegeben, der kollabiert sei. Christoph Elmer, Leiter des Alterszentrums Grampen, hat in dieser heissen Zeit noch etwas anderes festgestellt: «Die Leute sind viel aggressiver als sonst.» Um die Temperatur, «aber auch das Gemüt» runterzukühlen, empfehle er, einen kühlen Lappen ins Genick zu legen oder die Arme unters kalte Wasser zu halten. Nützt das alles nichts, können die Pensionäre ab heute ihre Füsse in Wassereimern abkühlen. Die Bottiche werden an verschiedenen Orten im Alterszentrum aufgestellt. Wie eine Umfrage unter den Pensionären zeigt, befolgen sie die Tipps der Leitung und können diesem heissen Sommer durchaus auch Gutes abgewinnen (siehe unten). Erfahrung betreffend Informationen hat das Alterszentrum bereits sammeln können: «Wir informieren und sensibilisieren die Leute genauso, wie wir es bei der Schweinegrippegetan haben. Doch wir wollen nicht auf Panik machen», sagt Christoph Elmer. Albert Wettstein, Chefarzt der Pflegezentren der Stadt Zürich, rechnet damit, dass in den nächsten Tagen vermehrt geschwächte oder gebrechliche Menschen wegen der Hitze in Lebensgefahr geraten. Durch richtige Ernährung könnte dies aber zum Teil verhindert werden. «Das A und O ist, dass die alten Leute genügend Salz aufnehmen», sagt Wettstein. Er rät deshalb von Süssgetränken ab und empfiehlt salzige Getränke sowie salzige Speisen.
Grampen-Leiterin Ursula Leu sorgt sich auch um das Wohl ihres ältesten Bewohners, Emil Beglinger (96).
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