Die historische Medaille von Selina Gasparin
Biathletin Selina Gasparin blieb über 15 Kilometer ohne Fehlschuss und errang Silber. Es ist der grösste Erfolg in der Karriere der Bündnerin und das erste Schweizer Biathlon-Edelmetall bei Olympia überhaupt.
Im Sprint 13., in der Verfolgung 15. – doch nun im Einzelrennen schlug Selina Gasparin zu. Und wie: Nachdem die 29-jährige Bündnerin im Sprint eine mögliche Medaille mit einem Fehlschuss im letzten Versuch noch vergeben hatte, lief sie im Einzelrennen auf den sensationellen zweiten Rang und gewann olympisches Silber.
Für die Schweizer Delegation ist es nach den Siegen von Dario Cologna und Sandro Viletta die dritte Medaille an diesem Freitag, dem 14. – und schon die siebte an diesen Olympischen Spielen. Und es ist die erste Olympiamedaille für die Schweiz im Biathlon überhaupt. Seit 1960 steht die Sportart ohne Unterbruch im olympischen Programm. Es ist auch Edelmetall mit sporthistorischem Ausmass.
Domratschewa in einer eigenen Liga
Die zweifache Sprint-Weltcupsiegerin Gasparin blieb in allen vier Schiessen ohne Fehler und zeigte auch in der Loipe eine tadellose Leistung, sie realisierte die zehntbeste Laufzeit. «Das ist mega», sagte die Engadinerin hinterher strahlend. Noch nie in ihrer Karriere habe sie vier Schiessen ohne Fehler absolviert, entsprechend nervös sei sie vor dem letzten Schuss gewesen. Er sass – anders noch als im Sprint vom vergangenen Sonntag. «Es ist ein ganz spezieller Tag für unsere Familie», freute sich Gasparin, deren Eltern nach Russland gereist waren, um ihre Tochter beim Rennen zu unterstützen. Ausserdem hat am 14. Februar ihre Grossmutter Geburtstag.
Am Ende musste sie sich nur der Weissrussin Darja Domratschewa geschlagen geben, die trotz einer Strafminute überlegen zu Gold lief. Bereits in der Verfolgung hatte Domratschewa Gold gewonnen und lief in der Loipe erneut in einer eigenen Liga. Obwohl sie im ersten Stehendschiessen nach einem Fehler eine Strafminute kassiert hatte, siegte sie am Ende mit 1:15,7 Minuten vor Selina Gasparin.
Freudentränen bei den Schwestern
Bronze ging mit Nadeschda Skardino an eine weitere Weissrussin. Sie blieb wie Gasparin am Schiessstand ohne Fehler, lief aber im Ziel mit einem Rückstand von 23 Sekunden auf Gasparin ein. Hingegen enttäuschten die Deutschen einmal mehr. Die junge Laura Dahlmeier war als 13. noch die Beste der ambitionierten, aber bislang medaillenlosen Frauendelegation. Einzig Erik Lesser hat bislang für Deutschland ein Edelmetall im Biathlon gewonnen – Silber im Einzelrennen am Donnerstag.
Ansprechende Leistungen zeigten Selina Gasparins jüngere Schwestern Elisa und Aita. Elisa, die im Sprint überraschend ein Diplom gewonnen hatte, beendete das Rennen nach drei Schiessfehlern auf Platz 33, Aita belegte bei ihrer Olympiapremiere den 62. Platz. Und dann, verriet die Älteste, Silbergewinnerin Selina, «haben die beiden für mich Tränen vergossen».
Eine gelungene Olympiapremiere glückte Irene Cadurisch. Die 22-Jährige aus Maloja verzeichnete nur einen Fehler am Schiessstand und klassierte sich im 37. Rang. Cadurischs bisher bestes Ergebnis im Weltcup ist Platz 69.
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