Die Grenzen des Wachstums
Der Trend zu immer grösseren Menschen ist in der Schweiz gebrochen. Dies zeigt eine neue Analyse der Aushebungsdaten der letzten 130 Jahre.

Jahrgang für Jahrgang war es während mehr als 100 Jahren fast ein Naturgesetz, dass die Menschen in der Schweiz und anderen Industrieländern immer grösser werden. So war bei der Aushebung ein 19-jähriger Schweizer im Jahr 2009 mit durchschnittlich 178,2 Zentimetern um 14,9 Zentimeter grösser als vor 130 Jahren. Nun zeigt eine Analyse von Forschern um Kaspar Staub von den Universitäten Zürich und Bern erstmals, dass das Wachstum stagniert («Swiss Medical Weekly», Bd. 141). Von 1992 bis 2009 nahm die Grösse der Stellungspflichtigen gerade mal um sieben Millimeter zu. Das heisst: Während der Geburtsjahrgänge 1973 bis 1990 ist nicht mehr viel passiert; wie es danach aussieht, ist noch offen. «Es hat eindeutig eine Plafonierung stattgefunden», sagt Staub. «Wir wissen jedoch nicht, ob dies nur vorübergehend ist oder ob es sogar zu einer Schrumpfung kommen könnte.»