Die Gemeinden salzen weniger
Da vielen Gemeinden letztes Jahr das Streusalz bereits mitten im Winter ausgegangen ist, gehen sie dieses Jahr vorsichtiger ans Werk.
Von Mirjam Bättig-Schnorf und Marco Huber Winterliche Verhältnisse sind nicht jedermanns Sache. Was die einen zum Bau von Schneemann und Schneehütte animiert, hält andere davon ab, freiwillig auch nur einen Fuss vor die Haustür zu setzen. Doch ob nun freiwillig oder unfreiwillig: Nimmt die weisse Schneepracht überhand, muss ihr zu Leibe gerückt werden. Während es privat meist eine Schaufel tut, kommen im öffentlichen Raum jährlich Tonnen von Streusalz zum Einsatz. Hält der winterliche Zustand länger an, kann es sein, dass die Salzvorräte zur Neige gehen, bevor der letzte Schnee gefallen ist. Dieses Szenario hat sich in den vergangenen beiden Wintern vielerorts abgespielt. Darum haben einige Gemeinden ihren Winterdienst angepasst. Busstrecken salzen Zum Beispiel Stäfa: «Wir haben unser Konzept angepasst», sagt Jules Streuli, Leiter des Fachbereichs Tiefbau. Der letzte Winter habe gezeigt, dass eine gezielte Reduktion von Salz keine Missstände auslöse. In Stäfa wird darum weniger gesalzen. «Busstrecken haben Priorität und werden nach wie vor schwarzgeräumt», sagt Streuli. Der Rest des Strassennetzes wird je nach Situation wenig bis gar nicht gesalzen. «Salzen auf Sparflamme» sei das Motto in Uetikon, sagt Jürg Demuth. Der Leiter des Strassenunterhalts erklärt, dass bloss noch auf Busstrecken, steilen Strassenabschnitten sowie bei Kreiseln und Kreuzungen gesalzen werde. Flache Quartierstrassen dagegen würden weiss bleiben. Bereits im letzten Jahr habe Uetikon aufgrund der geschrumpften Reserven den Salzeinsatz reduziert. Beschwerden gab es laut Demuth nicht. Ähnlich hält es Oetwil: Während Busstrecke, Hauptverkehrsachsen sowie steile Neben- und Quartierstrassen weiterhin gesalzen werden, kommt auf den übrigen Strassen bloss der Pflug zum Einsatz. Die Gemeinde habe die Einsätze nach der Salzknappheit der letzten Jahre überdacht und reduziert, sagt Strassenmeister Max Bösiger. Auch in Hombrechtikon werde weniger gesalzen, sagt Strassenmeister Peter Lorenz. Gewisse Neben- und Quartierstrassen bleiben weiss. Allerdings habe die Gemeinde schon immer nach der Devise «nur so viel wie nötig» gehandelt, sagt Lorenz. Wichtig sei, dass die Sicherheit der Fussgänger bei allen Salzsparbemühungen an erster Stelle stehe. «Für ältere Leute ist es im Winter manchmal problematisch.» Sicherheit geht vor Die Gemeinde Zollikon hat bereits vor dem Wintereinbruch bekannt gegeben, dass sie den Winterdienst reduziert. Das Team des Zolliker Werkhofs pflügt und salzt nur die Hauptstrassen und steile Nebenstrassen. In Herrliberg gelte die Devise «nicht zu viel salzen, aber auch nicht zu wenig», sagt Gemeindeschreiber Pius Rüdisüli. Die vielen steilen Strassen würden nach wie vor schwarzgeräumt, genau wie die Hauptstrassen. «Wir wollen vernünftig mit unserem Salzvorrat haushalten.» Keine neue Salz-Strategie haben die Gemeinden Zumikon, Küsnacht, Erlenbach, Meilen und Männedorf. Aber auch diese Gemeinden wollen möglichst wenig Salz streuen, ohne aber die Sicherheit der Autofahrer und der Fussgänger zu gefährden. Der Wintereinbruch vom Wochenende hat für den Strassenverkehr im Bezirk Meilen kaum negative Auswirkungen gehabt. Unfälle wurden laut Kantonspolizei nicht gemeldet. Einzig die Buslinie 940 von Oetwil nach Männedorf musste ihren Betrieb in der Nacht auf Montag aufgrund der starken Schneefälle zwischenzeitlich einstellen, wie die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland bekannt gaben. Zwischen 22 und 23.30 Uhr sind vier Kurse ausgefallen. (mbs)
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