«Die Geheimnislose» tritt zurück
Die deutschen Piraten müssen den Abgang eines Aushängeschilds verkraften: Marina Weisband möchte nicht mehr für den Vorstand kandidieren. Die 24-Jährige war bekannt für ihre politische Transparenz.
Die Politische Geschäftsführerin der Piraten, Marina Weisband, will sich vorläufig aus der Spitze der Partei zurückziehen. Das gab die 24 Jahre alte Psychologiestudentin heute auf der Internetseite der Piraten bekannt.
«Aller Wahrscheinlichkeit nach» werde sie im April nicht mehr für den Bundesvorstand kandidieren, sagte Weisband, die seit vergangenem Herbst das mediale Aushängeschild der Partei geworden ist. Neben gesundheitlichen Problemen macht Weisband den geplanten Abschluss ihres Studiums als Grund für eine einjährige Pause geltend. Dennoch wolle sie sich weiter in der Partei engagieren.
Kommunikation über Twitter und Facebook
Weisband war dafür bekannt, dass sie ihre politischen Anliegen ganz offen kommunizierte. Dafür nutze sie Kanäle wie Twitter oder Facebook und stand so immer mit der Basis in Kontakt. Ihre transparente Handlung brachte ihr in Deutschland den Übernamen «die Geheimnislose» ein.
Die übrigen sechs Vorstandsmitglieder kandidieren erneut, darunter auch der Vorsitzende Sebastian Nerz und sein Stellvertreter Bernd Schlömer. Schlömer kündigte zudem an, auch gegen Nerz bei der Wahl zum Vorsitzenden antreten zu wollen. Diese Gegenkandidatur stehe jedoch «in keinem Zusammenhang mit einer Konkurrenz» zu Nerz, schrieb Schlömer.
Neuer Vorstand wird Ende April gewählt
Die Piraten wählen ihren neuen Vorstand am 28./29. April auf einem Bundesparteitag im schleswig-holsteinischen Neumünster, eine Woche vor der Landtagswahl im nördlichsten Bundesland. In der Partei sind alle Mitglieder berechtigt, an den Bundesparteitagen teilzunehmen. Intern gibt es auch Kritik an dieser Regelung, weil dadurch kein Regionalproporz besteht und die Personalwahlen stark vom Austragungsort des Parteitags beeinflusst werden könnten.
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