«Die Gefangenen flehten ihre Peiniger an, sie gleich zu töten»
Bereits 2008 prangerte Carla Del Ponte in ihrem Buch den mutmasslichen Organhandel im Kosovo an. Detailliert schildert sie die grausamen Methoden, doch ihr fehlten Beweise. Werden diese morgen nachgereicht?
«In diesem gelben Haus, so die Journalisten, sei ein Raum in einen provisorischen Operationssaal verwandelt worden, wo die Ärzte den Gefangenen Organe entnommen hätten (…) Opfer, denen man eine Niere entnommen hatte, seien zugenäht und wieder in eine Baracke gesperrt worden, bis man ihnen schliesslich auch die anderen lebenswichtigen Organe entnommen habe. Als die anderen Gefangenen so von ihrem bevorstehenden Schicksal erfuhren, sollen sie ihre Peiniger angefleht haben, sie gleich zu töten.» So beschrieb Carla Del Ponte in ihrem Buch «Im Namen der Anklage: Meine Jagd nach Kriegsverbrechern und die Suche nach Gerechtigkeit», ihre Untersuchungen zur Zeit nach dem Kosovo-Krieg (1998 – 1999). Die Wirren in der Phase der Nachkriegszeit seien im Sommer 1999 ausgenützt worden, grausamste Verbrechen zu begehen.