Die «Frankfurter Rundschau» wird zum Lokalblatt
Das Ende einer grossen publizistischen Tradition: traurig, aber wohl unvermeidlich.

Sie war eine Zeit lang so etwas wie das Pflichtblatt westdeutscher Wohngemeinschaften. Grosses Format, ellenlange Artikel, optisch eine Bleiwüste, aber voll brillanter Texte und vor allem mit der richtigen Haltung: «Die Frankfurter Rundschau» las man, wenn das Herz links schlug und der Kopf die nötigen Argumente dafür brauchte. Vor allem im Kulturbetrieb war die FR eine Macht, durch die Kraft dieser Argumente und starke Schreiber wie Wolfram Schütte, Peter Iden, Hans-Klaus Jungheinrich, Intellektuelle von Format.