
Warum macht denn die Aufsicht nichts? Im Nachgang zu den jüngsten Bankenskandalen richtete sich die Kritik oft auch gegen die Finanzmarktaufsicht. Sie sei zu zahm und lasse die fehlbaren Manager zu leicht davonkommen.
Das liegt aber auch daran, dass sie weitere Instrumente braucht, um gezielt gegen einzelne Banker vorgehen zu können. Die Aufsicht kann etwa die verantwortlichen Manager nicht büssen. Die Debatte um den Strafenkatalog der Finma dreht sich seit Jahren im Kreis. Dass sich der Bundesrat des Themas nun endlich annehmen will, ist ein richtiger Schritt.
Die Boni sollen künftig wieder vermehrt bar ausbezahlt werden, anstatt in gesperrten Aktien.
Denn bei den Banken beginnt sich eine von ihnen selbst eingeführte wirksame Massnahme gegen zu riskantes Verhalten wieder abzuschwächen. So hatten sie zwar ihre Boni-Modelle so verändert, dass sie einen Teil der Erfolgsprämie zurückfordern können, wenn sich später zeigt, dass die Geschäfte ihrer Mitarbeiter einen Schaden verursacht haben. Doch bei der CS wird diese Entwicklung bereits wieder ein Stück weit rückgängig gemacht. Dies, um mit den Salären der US-Konkurrenz mithalten zu können und für die hochbezahlten Top-Shots attraktiv zu bleiben. Die Boni sollen daher künftig wieder vermehrt bar ausbezahlt werden, anstatt in gesperrten Aktien.
Dabei sind der Archegos-Skandal und die Greensill-Pleite noch kein Jahr her.
Es ist daher an der Zeit, dass das Parlament endlich vorwärtsmacht. Damit die fehlbaren Manager bei der nächste Pleite zur Kasse gebeten werden können.
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Kommentar zu fehlbaren Bankern – Die Finma braucht mehr Biss
Nun kommt Tempo in die Debatte um die Verantwortlichkeit von Bankmanagern. Es ist höchste Zeit.