Die Fed bleibt ihrer expansiven Geldpolitik treu
Zwei Wochen vor den Präsidentschaftswahlen in den USA tastet die amerikanische Notenbank ihren Leitzins nicht an. Im Begleitkommentar zum Beschluss äussert sie sich besorgt über die US-Wirtschaft.
Die US-Notenbank Fed tastet kurz vor den Präsidentschaftswahlen ihren Leitzins erwartungsgemäss nicht an und bleibt ihrer extrem expansiven Geldpolitik treu. Der Schlüsselzins bleibt bei 0 bis 0,25 Prozent.
Dies teilte die Federal Reserve in Washington nach einer Sitzung des Offenmarktausschusses, der die Geldpolitik festlegt, in Washington mit.
Die Fed kündigte zudem an, den im September begonnenen Kauf von Immobilienanleihen im Umfang von 40 Milliarden Dollar pro Monat fortzusetzen. Auch das «Operation Twist» genannte Programm zum Umtausch von kurzfristigen Staatsanleihen in Papiere mit längerer Laufzeit solle bis zum Jahresende fortgeführt werden. Dadurch sollen die Zinssätze weiter gedrückt und Kredite für Unternehmen und Haushalte billiger gemacht werden.
Der Leitzins soll zudem bis Mitte 2015 «aussergewöhnlich niedrig» bei nahezu null Prozent verharren, bekräftigte die Fed. An der Wall Street sorgten die Nachrichten aus Washington für keine Bewegung der wichtigsten Aktienindizes. Die New Yorker Börsen haben mit leichten Verlusten geschlossen. Der Dow-Jones-Index der 30 führenden Industriewerte fiel um 25,19 Punkte oder 0,19 Prozent und schloss bei 13.077,34 Zählern. Der Technologie-Index Nasdaq sank um 8,76 Punkte oder 0,29 Prozent auf 2.981,70 Zähler.
US-Wirtschaft erholt sich nur langsam
Im Begleitkommentar zum Zinsbeschluss äusserten sich die Notenbanker weiter besorgt über die langsame Erholung der US- Wirtschaft von der Krise. Vor allem die Arbeitslosenquote bleibe zu hoch, bekräftigte Fed-Chef Ben Bernanke.
«Das Komitee bleibt besorgt, dass das Wirtschaftswachstum ohne ausreichende geldpolitische Unterstützung nicht stark genug ist, um für eine nachhaltige Verbesserung der Situation am Arbeitsmarkt zu sorgen», sagte Bernanke.
Etwas besser sieht es nach Einschätzung der Zentralbank allerdings inzwischen beim privaten Konsum aus, traditionell die Stütze der Konjunktur in den Vereinigten Staaten. Der Konsum sei zuletzt «etwas schneller gewachsen», hiess es.
Die Fed hat seit dem Ausbruch der Krise den Leitzins massiv gesenkt und zudem für rund 2,3 Billionen Dollar Wertpapiere angekauft. Mit dem dafür per Knopfdruck geschöpften Geld will sie das Finanzsystem und vor allem die Wirtschaft der USA in Schwung bringen.
Dies gelang Notenbankchef Bernanke auch bereits zum Teil, allerdings liegen sowohl der Immobilienmarkt, auf dem die Krise 2007 begann, als auch der Arbeitsmarkt nach wie vor darnieder. Im Gegensatz etwa zur Europäischen Zentralbank (EZB) muss die Fed auf diesen achten, da sie nicht nur für stabile Preise, sondern auch für Vollbeschäftigung sorgen soll.
SDA/kle
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