Saisonbilanz vom EHC BaselDie Erwartungen wurden erfüllt – und nun?
Der EHC Basel verliert gegen die GCK Lions im sechsten Spiel der Playoff-Viertelfinalserie mit 4:5 nach Verlängerung und scheidet aus. Dennoch können die Basler mit ihren Leistungen in dieser Saison zufrieden sein – und auf eine vielversprechende Zukunft hoffen.

Mit der 4:5-Niederlage in Overtime gegen die GCK Lions und der damit verlorenen Playoff-Viertelfinalserie, die beinahe ausschliesslich aus engen Duellen bestand, geht die erste Saison für den EHC Basel nach dem Aufstieg in die Swiss League zu Ende. Und obwohl die Enttäuschung für das Team von Eric Himelfarb zunächst gross sein mag, kann konstatiert werden, dass die Basler ihr Mindestziel erreicht haben. Dies lautete nämlich vor der Saison: Erreichen der Playoffs. So jedenfalls äusserten sich die damals neuen Legionäre im Team – Jakob Stukel und Brett Supinski – vor der Saison im BaZ-Interview.
Das frühzeitige Aus in den Viertelfinals ist für den EHC Basel aber nun aus dem Grund so richtig bitter, als dass es nicht gegen die Liga-Übermächte La Chaux-de-Fonds und Olten ging, gegen die wohl kaum eine Chance auf ein Weiterkommen bestanden hätte.
Dass man diesen Teams fürs Erste aus dem Weg gehen konnte, ist jedoch mit einer Leistungssteigerung des EHC zum Ende der regulären Saison verknüpft. Lange auf dem achten Platz der Tabelle feststeckend, legte Basel ab Dezember drei Siegesserien hin, in denen man zweimal jeweils viermal hintereinander gewinnen konnte, einmal sogar fünfmal. Darunter befand sich auch ein Sieg gegen den Aufstiegsaspiranten und Derbygegner Olten.
Wie stark diese Serien damit zusammenhängen, dass sie unter der Leitung von Eric Himelfarb passierten, der als Assistenzcoach inmitten der Saison aus krankheitsbedingten Gründen für den arrivierten Aufstiegstrainer Christian Weber einsprang – zunächst interimistisch, dann definitiv – ist reine Spekulation.
Was aber sicher gesagt werden kann, ist, dass das Team diesem äusseren Einflussfaktor eines unerwarteten Trainerwechsels trotzte und aufgrund des starken Schlussspurts sich im Ranking bis auf den sechsten Platz vorkämpfte. Durch diese Klassierung erarbeitete man sich erst das Duell in den Viertelfinals gegen die Lions, gegen die der EHC Basel in der Regular Season in vier von fünf Partien siegreich vom Eis ging.
Bald kommt Kevin Schläpfer
Da aber in den Playoffs andere Regeln gelten – und das Pendel manchmal im letzten Moment auf die andere Seite ausschlagen kann – ist die Saison für die Basler nun vorbei. Und dennoch gibt es mehrere Indizien, dass diesem Team die grossen Momente erst noch bevorstehen.
Angefangen beim Kader: Gelingt es den Verantwortlichen um Geschäftsführer Olivier Schäublin und dem neuen Sportchef Kevin Schläpfer, das Team in der Form zusammenzuhalten – insbesondere die äusserst produktive erste Linie im Angriff, bestehend aus Jakob Stukel, Brett Supinski und Devin Muller –, in Verbindung mit gelungenen Neuzuzügen, dann kann diese Mannschaft in der kommenden Saison den nächsten Schritt gehen. Mit dem Transfer von Langenthal-Captain Dario Kummer wurden diesbezüglich bereits erste Hausaufgaben erledigt.
Zudem wird sich zeigen müssen, ob der EHC Basel mit Trainer Eric Himelfarb weitermacht. Die Leistungen und Resultate des Teams zum Ende der Regular Season würden zumindest schonmal für den unerfahrenen Kanadier sprechen, dessen Engagement beim EHC sein erstes als Headcoach darstellt. Sein Entwicklungsprozess als Übungsleiter ist erst noch am Anfang, dennoch hat er sein Potenzial bereits unter Beweis gestellt. In den kommenden Wochen wird zu dieser Personalie sicher Licht ins Dunkel gebracht.
Auch da ist die Entscheidungskompetenz von Schäublin und Schläpfer gefragt. Ohnehin wird interessant zu sehen sein, wie sich der Oberbaselbieter Schläpfer in seiner neuen Rolle als Sportchef beim EHC ins Gesamtkonstrukt einfügt. Dass der 53-Jährige es aber schafft, ein Team vorwärtszubringen, hat er beim EHC Biel bereits eindrucksvoll bewiesen.
Sollten diese Rädchen – bestehend aus Spieler, Trainer und Verantwortlichen – erfolgreich ineinandergreifen, ist der EHC Basel in der Lage, in der Swiss League vorne mitzuspielen. Dazu benötigt er aber auch die Unterstützung seiner Zuschauer: In dieser Saison strömten pro Spiel durchschnittlich zwischen 2000 und 3000 Menschen in die St.-Jakob-Arena, im Spiel vom Freitag gegen die Lions waren es sogar über 3000. Hier gibt es für die Basler ebenfalls noch ein wenig Luft nach oben. Immerhin: Der wegen der kommenden U18-WM installierte neue Video-Würfel in der St.-Jakob-Arena macht Lust auf mehr Spitzen-Eishockey in Basel.
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