Problematische Rollenbilder«Die Enttäuschung über das Geschlecht des Fötus ist ein Tabu»
Die Mehrzahl der werdenden Eltern wünscht sich ein Mädchen. Was, wenn es anders kommt? Psychologin Annina Mäder über Gender Disappointment, kontrollsüchtige Mütter und gestrige Väter.

«Für viele Frauen kommt die Krise völlig unerwartet»: Werdende Eltern beim Betrachten eines Ultraschallbildes ihres ungeborenen Kindes.
Foto: Imago, ingimage
Frau Mäder, eine Mehrzahl werdender Eltern wünscht sich heute ein Mädchen, das zeigen neue Studien. Woher kommt das?
Tatsächlich beobachte ich diese Mädchenpräferenz auch in meiner therapeutischen Arbeit. Der Grund dafür wird sein, dass man Mädchen eben immer noch für brav hält, für angepasst und ruhig sowie erfolgreich in der Schule. Viele Eltern denken, es sei einfacher, ein Mädchen grosszuziehen als einen Buben.