Die eigene Stadt in Miniatur
Wer Aussicht und gutes Essen will, muss auch in der Schweiz nicht mehr auf Berge wandern.
Restaurants in Türmen Schweizer sind verwöhnt mit Aussichtslokalen. Wer sich die Umgebung zu seinen Füssen wünscht, steigt hierzulande auf einen Berg. Gipfelgefühle in Hochhäusern hingegen – diese Erfahrung ist in der Schweiz eher selten. Einer, der zuoberst wirtet, ist Christian Kummer. Seit einem Jahrzehnt führt er das Restaurant Roter Turm in der Spitze des Winterthurer Swisscom-Hochhauses. Wer hier einen Platz ergattern will, muss frühzeitig reservieren. Dabei war ein Gastro-Konzept im heutigen Wahrzeichen der Stadt ursprünglich gar nicht vorgesehen. Die ehemalige Besitzerin Swisscom hatte sich in diesen Geschossen Sitzungsräume gewünscht. Sie beugte sich schliesslich dem Druck der Stadt und der Firma Burkard Meyer Architekten, welche den Bau zwischen 1996 bis 2000 realisierten. Das zehnte Obergeschoss habe bereits gestanden, als das Konzept angepasst wurde, erinnert sich Andreas Signer, einer der damaligen Architekten. «Ein Gebäude mit einer solchen Präsenz darf der Stadt nicht verschlossen bleiben», ist Signer bis heute überzeugt. Ähnliches gelte auch für den Prime Tower. Auch wenn Zürich in jüngster Zeit mit dem Prime Tower, dem Mobimo Tower oder im Hardturmpark in die Höhe schiesst: Panoramarestaurants bleiben an der Limmat rar. Tragische Geschichte schrieb Ende der 80er-Jahre das damalige Hotel International in Oerlikon. Bei einem Grossbrand im Aussichtsrestaurant verloren ein halbes Dutzend Menschen ihr Leben. Heute heisst das Gebäude Swissôtel. In den obersten Stockwerken werden nur private Anlässe abgehalten. Anders in Basel: Zuoberst im Messeturm, der bis zur Fertigstellung des Prime Towers den Schweizer Höhenrekord hielt, befindet sich die Bar Rouge. Seit der Eröffnung im Jahr 2003 hat das Konzept des Nachtklubs mehrmals gewechselt. Mal hätten Touristen die Bar bevölkert, mal Studenten, mal die Halbwelt, schreibt die «Basler Zeitung». 2005 wurde gar auf Mitarbeiter des Klubs geschossen. Mittlerweile hat sich die Lage beruhigt. Kürzlich wurde die Bar trotz ihres Namens schwarz gestrichen. Ausserdem erhielt sie ein Fumoir. Der Weg nach draussen auf den 31 Stockwerke tiefer gelegenen Messeplatz wäre Rauchern wohl zu weit gewesen. (saz/bat) Begehrter oberster Stock: Swissôtel, Roter Turm und Messeturm. Fotos PD
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch